Das Wetter hat beim Biosphärenfest auf dem Dachsberg mitgespielt. Nachdem es morgens beim Aufbau der Stände gegossen hatte, wurde es im Laufe des Tages immer freundlicher. So strömten die Besucher denn auch reichlich auf den Waldsportplatz in Wolpadingen. Dort erwarteten sie etliche Selbstvermarkter und Anbieter aus der Region, aber auch Infostände und Mitmachangebote, einschließlich der Bewirtung durch die Dachsberger Feuerwehrabteilung Süd und die Wolpadinger Gastgeberinnen.
Wer sich für die Zeidlerei interessierte, wurde ebenso informiert, wie man sich über das Verhalten von Wasser kundig machen konnte. Es gab Biosphärengebiet-Buttons zum Selbstgestalten, die Kinder durften Feuersalamander mit ihrem eigenen Farbmuster bemalen, Kräutersalz herstellen, bei einem Naturmaterialien-Quiz, der Biosphärenfest-Rallye und bei der Kochschule mitmachen. Alpakas, Burenziegen, Vorder- und Hinterwälderrinder ließen sich bestaunen. Die Gäste drehten auch Runden mit der Pferdekutsche.
Die Rettungshundestaffel Bad Säckingen führte ihre Arbeit vor, am Nachmittag gab es Exkursionen zum Maierhof nach Ruchenschwand und zum neu entstehenden Dachsweg. Die Besucher wurden auch musikalisch unterhalten. Beim ökumenischen Festgottesdienst mit Pfarrer Jan und Diakon Bendig spielte der Musikverein Urberg, der auch die Festreden begleitete. Am Nachmittag spielten die Blechmeisen, gefolgt von der Senioren-Blaskapelle Hochschwarzwald.
Eine weitere Besonderheit war die Verknüpfung von Biosphärenfest und Kohlenmeilerjubiläum. Der 25. Kohlenmeiler wurde am Mittag von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Ministerialdirigent Karl-Heinz Lieber sowie den Landtagsabgeordneten Daniela Evers und Sabine Hartmann-Müller gemeinsam mit Helmut Kaiser erklommen, der ihn in Glut setzte. Währenddessen lieferte Köhlermeister Karl Stoll die passenden Informationen für die vielen Zuschauer.
Durch das Programm führte Kerstin Osygus, die zunächst die Festredner vorstellte. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hob hervor, dass das Fest ideal geeignet sei, das Biosphärengebiet für die Bevölkerung sichtbar zu machen. Sie erinnerte an umgesetzte Projekte und bezeichnete die Biosphärenregion angesichts der aktuellen Krisen als Zukunftslabor für das gemeinsame Wohlergehen von Mensch und Natur. Für 2024 kündigte sie das Thema Wasser als Fokus für Förderprojekte an und schloss mit dem Satz: „Biosphäre lebt davon, was Sie daraus machen.“
Karl-Heinz Lieber versprach sich mithilfe der Biosphärenprojekte, Lösungen zu finden für die Herausforderungen, die der Klimawandel an uns stelle und merkte zur Wolfsdebatte an, es werde keine Einzäunung des Südschwarzwalds geben. Michael Hajden erinnerte in Vertretung von Landrat Martin Kistler an das Motto des Tages „Mitmachen, erleben und genießen“ und erklärte, die Aussteller zeigten eindrucksvoll, wie Schutz und Nutzung der Lebensgrundlage Natur Hand in Hand gingen.
Dachsbergs Bürgermeister Stephan Bücheler gab seinen Vorrednern einen Rucksack voll Mut mit auf den Weg, den er gefüllt hatte mit einem Wildkräuterschnaps, der maßvoll genossen an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen erinnern soll, einem Glas Honig, das symbolisieren soll, dass wie gegenüber dem Bienenvolk das Vertrauen in Fachkenntnisse über Vorschriften siegen sollte, sowie einem Paar Weiderindwürste, die für das Ausloten von Gesetzesspielräumen mit gesundem Menschenverstand stünden. Die Salpeterer fanden diese Art der Geschenkübergabe passend zu ihrem Thema, der Wiedereröffnung der Albtalstraße, für die sie mit ihrem Transparent auf der Bühne marschierten.
Am Nachmittag trafen sich die Säulenvertreter des Biosphärengebiets für die Bereiche Bildung, Naturschutz, Landnutzung, Wirtschaft und Kultur zu einer Podiumsrunde über bürgerschaftliches Engagement. Dabei wurde betont, dass ein Bewusstsein dafür geschaffen werden müsse, dass das Biosphärengebiet wir alle sind. Entsprechend gelte es, die Bürgerbeteiligung in die Ortschaften zu tragen und die brennenden Themen vor Ort abzuholen.