Kein Fachvortrag, dafür ein Fitnesstraining für die Lachmuskeln. Das Duo Laktosefrei aus Bräunlingen bot auf Einladung der Frauengemeinschaft Hierbach im gut besetzten Gemeinschaftsraum in Vogelbach gleich drei ausladende Portionen Humor und gute Laune, nur unterbrochen durch die ausgesuchten Schmankerln der die Gäste aufs Feinste bewirtenden Frauen.
Und wie die Frauen, so hatten Bernfried Hässler und Norbert Staller, in ihrem leicht anders als dem hiesigen gefärbten Alemannisch, auch einen bunten Reigen fantasievoll Selbstgemachtes im Gepäck, das sie mit Spontaneität und ganz viel Raum zum Mitmachen austeilten. Gleich beim zweiten Titel nämlich erklärten sie den Refrainchor seitens der Zuhörer zur Pflicht, und dieser Pflicht kam das Publikum denn auch mit Eifer und sicht- wie hörbarer Begeisterung nach, bis zum „Ausflippen auf Brasilianisch“, bei das Publikum noch zusätzlich die Hände in die Höhe riss.
Hilfreich war dabei, dass Etliches, obwohl eindeutig Eigenproduktion, doch recht bekannt anmutete, wie etwa das Joe Dassins „Oh Champs Élysées“ abgelauschte „Oh, Stricke wär schee“, die Geschichte von der Suche des Basmatireis‘ „im Netto“ oder das mit Melodien von Ozzy Osbourne, Leonard Cohen und Katja Ebstein kombinierende „Reschtlelied“. Solche Titel verraten auch gleich, welche Themen das Duo Laktosefrei vorwiegend besingt, nämlich alles, was Norbert Staller gerade in die Hände fällt und bestenfalls sonst nirgends besungen wird, wie der Mundschutz, die Frauenhandtasche, das Nudelholz oder der Kühlschrank.
Ebenso witzig und kurzweilig wie die Themen des Duos ist auch deren Ausgestaltung. Die Hauptinstrumente der beiden sind Ukulele und Drum box, aber Norbert Staller wechselt schon auch mal zum Akkordeon, und Bernfried Hässler hat gleich mehrere Rhythmusvarianten auf Lager wie ein waschbrettartig geriffeltes Nudelholz oder ein hölzernes Täschle zu den entsprechenden Liedern, greift aber auch schon mal zu einer Flöte, wechselweise aus Holz oder Metall, mit Klarinettenmundstück.
Sogar die Pausen kündigen Bernfried Hässler und Norbert Staller gewitzt singend an und lassen ihren Dank zum Schluss vom Publikumschor untermalen. Kein Wunder also, dass das Publikum gar nicht genug bekommen konnte von der vollmundigen Kost, und auch die Zugaben nur so sprudelten, bis zum dann noch eine besinnliche Facette hinzufügenden „Mir wünsched eu en Engel – liebi Lit guet Nacht“.