Obwohl Fasnacht wegen der Corona-Pandemie weitgehend ausfallen wird, hat sich der Hotzenneunerrat ein Motto ausgedacht. Das Ergebnis stellte er am Samstagnachmittag auf dem Marktplatz in Görwihl vor – natürlich mit Abstand und überschaubaren Zaungästen. Auf dem Banner heißt es: „Klimawandel, Covid, Sars, bald lebt sich‘s besser uf em Mars.“ Roland Lauber, Ehrenpräsident des Hotzenneunerrates, gab das Motto an dem Tag, an dem der Martinimarkt hätte stattfinden sollen, bekannt.
Den Markt hatte Bürgermeister Carsten Quednow wegen Corona schon vor geraumer Zeit abgesagt – für die Neuner offenbar kein Grund, sich nicht die Köpfe über ein Motto zu zerbrechen. Elf Vorschläge hatten sie erarbeitet, am Ende fiel die Entscheidung auf den Hinweis mit dem roten Planeten.
Roland Lauber stellte der Mottoverkündigung einen dreiseitigen Rundumschlag in Versform voran. Dabei nahm er diverse Politiker aufs Korn und zitierte, mit Blick auf persönliche Erlebnisse beim Einkaufen, Bertold Brecht: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“ Zur Einhaltung der Corona-Verordnung hielten die wenigen anwesenden Personen weite Abstände zueinander ein.
In seinem Vortrag blickte Roland Lauber auch auf die letzte Fasnacht zurück. Im Februar habe man Fasnacht gemacht, im März „do häsch scho nümmi g‘lacht“, so Lauber, „im Glotzophon, s‘söll ein kapiere, muesch Tag und Nacht uf Vire stiere.“ Seine Forderung: „Mir wänd bald wieder Fasnacht mache, wänd singe und au herzhaft lache.“ Übrigens, unter den ausgeschiedenen Mottos befand sich dieses: „Uns freut‘s, sehsch Narre überall, denn s‘ganz Johr isch jetzt Maskenball.“