Diese Woche war nicht unbedingt der Knaller. Corona hier, Corona dort, kein Wunder, wenn man bald nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht. Auf dem Hals ist immer noch optimal, und mit Maske vorne dran sowieso, dann kann wenig schiefgehen. Das hat offenbar auch der sonst für kecke Scherze bekannte Hotzenneunerrat erkannt, der sich über die aktuelle Lage in der Gemeinde Görwihl, überhaupt in Deutschland, besorgt zeigt und deshalb beschlossen hat, keinen Neunerratsabend durchzuführen.
„Die Verantwortung gegenüber den Menschen in der Gemeinde, aber auch einfach der normale Menschenverstand haben uns dazu bewogen“, lautet die Begründung von Neunervorsitzendem Martin Zajac. Normaler Menschenverstand? Das ist doch ein Wort, erst recht von einem Neunerrat. Immerhin soll es trotz allem ein Fasnachtsmotto geben. Um dieses zu finden, haben sich die Neuner, unter Einhaltung der aktuellen Corona-Bestimmungen, kürzlich an einem Wochenende an den Bodensee begeben. Dort haben sie bei stürmischem Wellengang die Gedanken treiben lassen. Was dabei herausgekommen ist, werden wir in circa einem Monat sehen und hören.
Hoffentlich hat die Neuner nicht die Seekrankheit übermannt, sonst wird das Motto möglicherweise ziemlich schräg. Apropos und mit Blick nach Rüßwihl: Zajac meint, der werte Narrenrat Lüttin, mit Vornamen Xaver, könne froh sein, dass die Chrutschlämpezunft so viele starke Frauen im Vorstand hat. Sonst würde das Tragen quietschroter, mit sinnverwirrenden Zutaten gefüllter Kanister – von Lüttin neulich als „dubiose Utensilien“ bezeichnet – noch zur neuen Standardausrüstung der Zunft. Lüttin dürfe allerdings gerne zum Schnupperjahr übers Tal nach Görwihl kommen, denn, so Zajac: „Wir gewähren jedem Asyl, der aus einem Krisengebiet kommt.“