Der Mittwoch im Görwihler Kultursommer wartete krankheitsbedingt mit einer spontanen Umbesetzung auf. Anstelle von Miriam Klüglich und Harald Sinot musizierten Sängerin Gabriele de Marbaix aus Lörrach und Pianist Peter Szczotok aus Strittmatt bei der Präsentation der Kunstwerke von Jana Wilsky.
„Stille“ hat Jana Wilsky ihre Werkreihe überschrieben, und in ihrer kurzen Erläuterung bezeichnete sie die Stille als Grundlage, um Klang wahrnehmen zu können. Dieser Klang sei in ihren Arbeiten immer präsent, da auch die Musik untrennbar zu ihrem Leben gehöre. Zudem seien die meisten ihrer Werke in Blautönen gehalten. Sie arbeite stets an der gesamten Werkreihe bis zu einem gewissen Grad parallel, erst im Laufe der Gestaltung widme sie sich dann den Einzeldarstellungen. Dabei gehe es ihr um die Gegensatzpaare von laut und leise, hell und dunkel oder auch langsam und schnell.
Die Reihe „Stille“ lebt ganz in zarten Pastelltönen, wobei sich Motivketten durch die gesamte Bildfolge ziehen, wie etwa ein heller, kreisförmiger „Mond“, der die jeweilige Szene zu überschauen scheint. Neben dieser größeren, ansatzweise noch figürlich interpretierbaren Werkreihe hat die Künstlerin eine weitere, stärker der Abstraktion verpflichtete in kleinerem Format ausgestellt. Diese, in kräftigeren Blautönen gestaltete Reihe trägt den Titel „Melodie“. In der Mitte des Kirchenschiffs schwebte zudem ein luftig-leichtes, diesmal eher in Grün- und Gelbtönen schillerndes Mobile aus nochmals kleineren Drucken auf Acrylglas aus der Werkreihe „Klangfalter“.
Der improvisierfreudige Autodidakt Peter Szczotok, der auch selbst komponiert sowie zu bestehenden Kompositionen eigene Texte schreibt, und die ausgebildete Sängerin Gabriele de Marbaix interpretierten sowohl Varianten traditioneller Stücke von Celtic Woman als auch die gefühlvolle Arie der Rusalka an den Mond, ursprünglich eine Arie aus Antonín Dvoráks gleichnamiger Oper „Rusalka“, wobei Gabriele de Marbaix mit einer klangvollen, auch in den Höhen ausgesprochen ausgereiften Sopranstimme aufwartete, die durchaus auch ohne Mikrofon ausgekommen wäre.
Szczotok lieferte dazu ausgedehnte Vor- und Nachspiele und steuerte mit großer Spielfreude noch Beispiele seiner Art von Improvisationskunst bei. Sie ergießt sich gerne in dreiklangsgesättigten Melodiegirlanden, unterlegt mit wallenden Arpeggien, zuweilen auch mit leicht jazzigen Rhythmen kombiniert.