Görwihl-Segeten – Auf Einladung der Frauengemeinschaft Segeten hat am Wochenende eine Ausstellung mit Gemälden aus dem Nachlass von Bruno Becker stattgefunden. Becker, der von 1965 bis 1982 in Segeten lebte, war nicht nur Malermeister, sondern auch fünf Jahre lang im Gemeinderat aktiv. Nach seinem Tod im Juli vergangenen Jahres beschlossen seine drei Kinder Iris, Andreas und Jürgen, die Werke ihres Vaters nicht verstauben zu lassen und sie in einer Ausstellung zum Verkauf anzubieten. Der Erlös fließt in den Kindergarten St. Josef in Strittmatt.
Bruno Becker wurde 1936 in St. Märgen geboren. Seinen Weg zur Malerei fand er durch seinen zukünftigen Lehrmeister, der in der achten Klasse in die Schule kam und fragte, wer bei ihm lernen möchte, wie seine Tochter Iris Sperling bei der Vernissage am Samstagabend erzählte. Ab wann er dann begann, sich auch künstlerisch auf der Leinwand zu verwirklichen, weiß heute keiner mehr. Die ältesten Bilder sind auf 1958 datiert, die jüngsten in der Ausstellung gezeigten stammen aus den Anfängen der 2000er.
Jetzt sollen über 60 Aquarelle, Öl- und Acrylgemälde einen neuen Platz an einer Wand finden. Aufgrund der Verbundenheit mit Segeten freuten sich die Geschwister über die Zusage der Frauengemeinschaft Segeten, deren Gründungsmitglied Bruno Beckers verstorbene Ehefrau Ursula war. Und tatsächlich ist die Nachfrage erstaunlich gut: Etliche Bilder waren am Sonntagvormittag bereits mit einem roten Punkt als vergeben markiert.
Beckers Motive bilden ein breites Spektrum von Landschafts- und Blumenmotiven, aber auch abstrakter Malerei. Einen Schwerpunkt seines Schaffens bildeten offenbar die 90er-Jahre, in denen sowohl naturgetreue Blumenaquarelle als auch detailreiche Ansichten etwa von Bad Säckingen, vom Titisee oder von heimischen Landschaften entstanden. „Er hat sich nie als Künstler gesehen und auch nie eine Ausstellung angestrebt, dennoch hätte er sich sicherlich über diese Präsentation seiner Werke gefreut“, meint Tochter Iris.