Görwihl Aktuell ist im Görwihler Rathaus eine weitere Ausstellung zu sehen, diesmal quasi ein Heimspiel, denn die Künstlerin, Imma Natale, arbeitet dort. Die 56-Jährige ist in Weiden in der Oberpfalz aufgewachsen, 1989 kam sie nach Weil am Rhein und wohnt heute in Egg. Über 30 Jahre arbeitete die ausgebildete Zahnarzthelferin in den Kliniken des Landkreises Lörrach als Verwaltungsangestellte und ist seit September 2022 für die Gemeinde Görwihl tätig.
Schon während der Schulzeit habe sie sich mit Texten und Musik beschäftigt, verrät Imma Natale. Ihr Vater, der malte, inspirierte sie dazu in der Jugend auch zu malen. „Dann kam allerdings das Leben dazwischen“, meint sie im Rückblick, Ausbildung, Beruf, Freundeskreis, Ehe, Kinder ließen das Malen in den Hintergrund treten – bis sie an einem Herbstabend 2018 zufällig im Fernsehen eine Sendung mit Bob Ross sah. Sie war begeistert, kaufte Farben, Pinsel, Staffelei und Leinwände, okkupierte das ehemalige Zimmer ihres Sohnes und begann wieder zu malen.
In der Folge hat sie sowohl Aquarellfarben, Pastellkreide, einfache Buntstifte als auch Ölfarbe ausprobiert, aber ihr Medium wurde und ist tatsächlich Acryl. Als Liebhaberin der nordischen Landschaft sowie als Winterfan liebt sie es, Schneelandschaften darzustellen. Ihre Bilder erheben keinen Anspruch auf Abbildung von Realität, auch wenn sie dennoch eher gegenständlich als abstrakt sind. „Es macht mir einfach Spaß, mit einem Bild eine kleine Geschichte zu erzählen, eine Stimmung einzufangen“, verrät Imma Natale. Ideen liefern ihr Spaziergänge im Wald, Tiere, Wolkenstimmungen, aber auch Bilder, die sie im Internet sieht.
Gern gibt sie mit Spachtelmasse ihren Bildern Struktur, zeichnet mit einem kleinen Malmesser die Konturen der Berge oder verwendet, wo er in der Bildkomposition auftaucht, realen Sand, und auch Glitzer verschmäht sie nicht. „Immer noch habe ich relativ wenig Zeit zum Malen“, gesteht Imma Natale, sie brauche schon auch Zeit, um sich einzustimmen, könne nicht einfach mal schnell drauflosmalen. „Wenn ich einen ganzen Tag habe, dann kann schon mal ein Bild entstehen“, meint sie, aber es können auch zwei Jahre daraus werden, wie etwa bei dem großen Hirsch mit dem Bollenhut.
Die Ausstellung ist bis Ende Juni im Rathaus Görwihl zu sehen, von Montag bis Freitag, 8 bis 12 Uhr, Dienstag, 14 bis 16 Uhr, Donnerstag 14 bis 18 Uhr.