Görwihl Am Sonntag wurde nach gut einjähriger Bautätigkeit die neu gestaltete Görwihler Pfarrkirche St. Bartholomäus mit einem ganztägigen Fest wieder eingeweiht. Allein nahezu 200¦auswärtige Gäste hatten sich zum Wiedereröffnungsgottesdienst am Vormittag angemeldet, und tatsächlich waren alle über 700 Sitzplätze rund um das Labyrinth belegt, als der Freiburger Generalvikar Christoph Neubrand, der die Segnungen und Weihehandlungen in der Eucharistiefeier vornahm, zusammen mit den übrigen Zelebranten die Kirche betrat.
Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Dagmar Keck begrüßte die ganze Festgemeinde, und die vier treuesten Ministranten, Manuel Mutter, Raphael Albiez sowie Anna und Anke Deutschmann führten den Weihegang aller Zelebranten durchs Labyrinth an. Begleitet wurde der Gottesdienst durch einen rund 60-köpfigen Projektchor, geleitet von Christine Böhler sowie durch die Trachtenkapelle Hogschür unter der Leitung von Michael Matt und Birgit Rogg an der Orgel. Beate Tasse und Regina Jaekel lasen die Lesungen, Günter Kaiser das Evangelium, die Fürbitten wurden von den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates vorgetragen. Pfarrer Stahlberger lud zum Danklied am Schluss alle zum gemeinsamen Gang durchs Labyrinth ein, wovon auch reger Gebrauch gemacht wurde.
Dagmar Keck hatte in der Begrüßung davon gesprochen, dass die Kirche derzeit in Bewegung ist und die Neugestaltung der Kirche mit dem Labyrinth sinnbildlich wie real in diese Bewegung mit einbezogen werde, und Christoph Neubrand ging in seiner Predigt allgemein auf das Labyrinth als Sinnbild des Weges zu Gott ein, ein Weg, der, einmal eingeschlagen, durchaus Momente der Enttäuschung oder Verwirrung beinhalten könne, aber der dennoch nie Gefahr laufe, nicht anzukommen. Diese Kraftquelle des Labyrinths lade die Menschen dazu ein, gemeinschaftlich Gott in ihrer Mitte zu begegnen.
Grußworte von Görwihls Bürgermeister Mike Biehler, der auch im Namen seiner beiden Kollegen aus Herrischried und Rickenbach sowie im Namen des Landrats sprach, von der evangelischen Schwestergemeinde sowie von den beiden Architekten Holger Schwartz und Martin Lauber rundeten die Feier ab, bevor letztere symbolisch die klassische Schlüsselübergabe vornahmen. Bevor es dann endgültig zum Sektempfang nach draußen ging, gratulierte der Pfarrgemeinderat Christoph Neubrand noch zum 25-jährigen und Bernhard Stahlberger zum 30-jährigen Priesterjubiläum.
Ein großartig von unzähligen fleißigen Helfern aus den Gemeindeteams, von den Ministranten, der Bücherei, dem Kaffeetreff und dem Kindergarten ausgerichtetes Pfarrfest im Pfarrheim, zur Gänze auf Spendenbasis aufgebaut, dessen Erlös für die Partnergemeinde in Hale bestimmt ist, hieß im Anschluss die Gäste willkommen. Ein von Regina Jaekel und Jutta Monstko geleiteter Kindergottesdienst um 13.30 Uhr schloss das Labyrinth spielerisch mit ein, und im Anschluss daran befüllten Pfarrer Stahlberger und Holger Schwartz eine Zeitkapsel mit aktuellen Dokumenten, die dann von der Firma Luther aus Freiburg, die das Labyrinth verlegt hat, an der Stelle in den Boden gelegt wurde, wo zuvor der Altar stand. Darüber liegt nun eine von Pfarrer Stahlberger gestiftete Gedenkplatte, auf deren Rückseite die am Umbau maßgeblich Beteiligten verewigt sind.
Um 16 Uhr schritt dann der neue Leitende Pfarrer der Kirchengemeinde St. Fridolin Bad Säckingen, Peter Nicola, zum Beginn der von ihm geleiteten Vesper das Labyrinth ab. Musikalisch begleitet wurde die Vesper vom Herzensemble sowie vom Ensemble um Anna Bachleitner, das am Vorabend zur Wiedereinweihung der Kirche St. Bartholomäus bereits ein Konzert mit Barockmusik gegeben hatte.
Der Pfarrgemeinderat überreichte Peter Nicola ein Proviantsäckchen für die Erkundung der Pfarrgemeinde uff‘m Wald, und Pfarrer Stahlberger überreichte ihm zusammen mit der Künstlerin Brigitte Sommer, die auch die Fahnen für St. Wendelinus gestaltet hatte, eine eigene Fahne für die neue Pfarrei St. Fridolin Bad Säckingen.
Die Vesper diente zugleich zur Vorstellung Peter Nicolas, der erklärte, er vertraue auf eine gute Zusammenarbeit, einhergehend mit der Sympathie und dem tätigen Beistand der Gemeinde der Kirche uff‘m Wald, denn das Schlimmste wäre, wenn es hieße, die Görwihler Kirche sei wunderbar hergestellt, aber man schone sie auch. Sein Wahlspruch laute, frei nach Augustinus, „Mit euch Christ, für euch Christ!“ Diesem Wahlspruch wurde er im Anschluss direkt gerecht, indem er sich im Pfarrheim zum Dämmerschoppen unter die Anwesenden mischte und zwanglos mit allen ins Gespräch kam.