Görwihl – Musikalische Höhepunkte aus aller Welt beim Weihnachtskonzert der Trachtenkapelle Hartschwand-Rotzingen haben das Publikum verzaubert und in der Hotzenwaldhalle Görwihl auf eine Reise mitgenommen. Der Concert-March „Fond Farewell“ eröffnete mit schmissigen Tönen das Konzert. Dieses Stück, komponiert von James L. Hosay, wurde zum Abschied von Barack Obama als US-Präsident gespielt. Bernadette Schmid, die elegante Moderatorin der Trachtenkapelle, kündigt als Nächstes ein „Reisetagebuch“ von Manfred Sternberger an. Im Allegro fährt man an Bergen und Schlössern im ruhigen Tempo vorbei, und im Andante geben weiche Töne der Saxophone eine melancholische Stimmung.

Der Dirigent, Adrian Zipfel, führt das Orchester ruhig und bestimmt, selbst wenn die Reise im nächsten Stück weiter geht nach Madagaskar. Hans Zimmer schrieb diese Filmmusik mit dem Titel „Born Free“. Er erzählt vom Leben einer Löwin, der Königin der Wildnis in Kenia, deren Junges im Serengetipark ausgewildert wurde. Viele andere Wildtiere turnen herum und bestimmen die lebhafte musikalische Untermalung. Als nächstes kommt „Bohemian Rhapsody“, ein bekannter Rocksong der Band Queen mit Freddie Mercury. Es enthält versteckte Botschaften und erlaubt eine freie Interpretation im Sinn von, jeder soll so sein wie er möchte. Das Stück ist auch eine Liebeserklärung an die Oper im 19. Jahrhundert. Wehmütige Töne der Saxophone vermischen sich mit schrägen Tönen der „Night at the Opera“. Der Trachtenkapelle gelingt eine mitreißende Umsetzung der bekannten Filmmusik.

Nach der Pause ertönte die Eröffnungsmelodie des Grand Prix der Volksmusik „So schön ist Blasmusik“ von Erich Becht, der auch Schlagertexte von Heino, sowie Marianne und Michael vertonte. Der rassig gespielte Ohrwurm verbindet die Volksmusik mit der Blasmusik. Aufmunternde Töne lassen sich in der Marschpolka „Velburg“ hören, ein Festumzug der Spielleute mit tänzerischen Figuren im Schlagwerk, eine fröhliche Festmusik entsteht. Aufhorchen lässt das Trompetensolo von Georg Matt im Stück „Wenn die Augen glänzen“. In allen Tonlagen beherrscht er sein Instrument, der romantische Slow Rock berührt die Herzen. Beim „Das verrückte Ding, das man Liebe nennt“, ein Lied von Freddie Mercury für Queen geschrieben, gelingt dem Blasorchester auch hier, Begeisterung zu wecken. Im „Erlaufer Jubiläumsmarsch“ ist die Trachtenkapelle wieder voll in ihrem Element. Bernadette Schmid erwähnt die vielen Übungsstunden und die aufgebrachte Zeit, die sich in diesem gelungenen Jahreskonzert niederschlug. Ein Quizspiel mit attraktiven Preisen für die Zuhörer, bei dem die Taktanzahl aller gespielten Stücke geschätzt werden soll, lässt diesen Aufwand erahnen. Den Notenspendern wird mit Dank gedacht, die Unterstützung durch vier Musiker von der Strittmatter Kapelle und die Neuaufnahme von Flötistin Amelie Strittmatter und Posaunist Karl Frommherz werden erwähnt.

Nach den zahlreichen geforderten Zugaben kündigt Friederike Tröndle mit einem Gedicht das letzte Stück im weihnachtlichen Kerzenlicht an. Dunkel wird die Hotzenwaldhalle, und nur die brennenden Kerzen an den Notenpulten verbreiten zu den Weihnachtsstücken eine wunderbare festliche Stimmung.