Der Nahwärmeausbau in Häusern ist in vollem Gang. Derzeit gibt es Überlegungen, ein weiteres Projekt im Gartenweg anzugehen. Das würde teuer werden – auch für Privatleute.
Aus den Reihen des Gemeinderates war angeregt worden, sich Gedanken zu machen, im Zuge des Baus des Nahwärmenetzes auch die Wasserleitung im Gartenweg neu zu verlegen, führte Bürgermeister Thomas Kaiser in der jüngsten Sitzung des Gremiums in das Thema ein. Er zeigte gleichzeitig aber auch ein Problem auf: Viele Wasserleitungen seien auf den Grundstücken privat verlegt worden und nicht gesichert. Wenn man eine neue Wasserleitung in der Straße verlege, müssten auch die Grundstückseigentümer in neue Leitungen auf ihren Grundstücken investieren, gegebenenfalls im Zuge des Anschlusses an das Nahwärmenetz.
Tobias Simon von Ingenieurbüro Greiner sprach über Einzelheiten des geplanten Ausbaus. Sinnvoll sei es, eine neue Wasserleitung als Ringleitung in Koordination mit der Nahwärme aufzubauen, für die Gemeinde ergebe sich ein Vorteil von rund 23 Prozent. Die Kosten für die Gemeinde bezifferte er auf rund 207.000 Euro, die der Grundstückseigentümer in Summe auf rund 30.000 Euro. Hinzu kommen Nebenkosten von rund 31.000 Euro, die anteilig von Gemeinde und Grundstückseigentümern zu tragen wären. Angesichts der Tatsache, dass die mit dem Nahwärmeausbau befasste Firma Jung derzeit voll ausgelastet sei, regte Simon an, den Tiefbau für die Wasser- und Wärmeleitung getrennt auszuschreiben, wobei die Kosten für die Nahwärmeleitung die Firma Solarcomplex aus Singen zu tragen habe.
Gespräche mit Eigentümern
Paul Kessler sprach sich dafür aus, eine Vereinbarung mit Eigentümern zu treffen, deren Grundstücke derzeit noch über private Leitungen versorgt werden. Zwar gebe es einen Anschluss- und Benutzungszwang, aber dennoch sollten die Eigentümer mit ins Boot geholt werden, stimmte Bürgermeister Kaiser zu. Nicht alle Grundstückseigentümer werden mit der Wasserleitung und den dadurch für sie entstehenden Kosten einverstanden sein, befürchtete Peter Schmidt. Aber die Gemeinde trage die Verantwortung für die Wasserversorgung, daher dürfe man auch Ärger nicht scheuen, so seine Meinung.
Der Gemeinderat kam überein, vor einer Entscheidung über das weitere Vorgehen zunächst das Gespräch mit den Grundstückseigentümern zu suchen. Für jeden Eigentümer müssten die Kosten ermittelt werden, sagte der Bürgermeister. Was die Kosten der Gemeinde betrifft, seien diese eigentlich ein Fall für den Ausgleichsstock, fuhr er fort. Aber: Mittel aus dem Ausgleichsstock will man in den kommenden beiden Jahren bereits für den Anbau an das Feuerwehrgerätehaus beantragen.
Wenn man in dem bisherigen Tempo weiterbaue, wäre das Nahwärmenetz erst 2026 fertig, sagte Tobias Simon, der auch für die Bauleitung bei dem Projekt zuständig ist. Es sei mehr Arbeitskraft erforderlich. Dafür werde gesorgt, ergänzte Kaiser. Die Firma Jung werde künftig mit vier Kolonnen vor Ort sein.