Häusern – In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Häusern stellte Bene Müller von der Firma Solarcomplex Möglichkeiten und Nutzung einer Photovoltaikanlage vor. Wind und Sonne haben eine Tendenz zum Ausgleich, sagte Müller zu Beginn. Denn in den Sommermonaten überwiege die Nutzung der Sonnenenergie, in den Wintermonaten die der Windenergie. Daher sei eine Kombination sinnvoll.

Das Dach des Kur- und Sporthauses bezeichnete Müller als hervorragend geeignet. Denn die nach Ost und West ausgerichtete Dachfläche sorge den ganzen Tag für eine ausgeglichene Stromproduktion. Was die Leistung der Anlage betrifft, riet Müller zu einer Anlage von knapp unter 100 Kilowatt. Denn für Anlagen über 100 Kilowatt bestehe eine Pflicht zur sogenannten Direktvermarktung, verbunden mit Kosten und bürokratischen Aufwand.

Zum Thema Eigennutzung des Stroms sagte er, für die Eigennutzung sei eine physikalische Verbindung zum Rathaus erforderlich, die mit erheblichen Kosten verbunden sei. Der Eigenbedarf sei zu gering. Und für Einspeisung des über den Eigenbedarf hinausgehenden Stroms sei die Vergütung geringer als bei einer Volleinspeisung. Eine Anlage mit einer Leistung von knapp 100 Kilowatt und Volleinspeisung sei die günstigste Lösung.

Was die Kosten betrifft, bezifferte Müller die Investitionskosten auf rund 100.000 Euro. Fördermittel wird es nicht geben, allenfalls zinsvergünstigte Darlehen, erklärte Bürgermeister Thomas Kaiser auf Nachfrage aus dem Gremium. Den sich unter Berücksichtigung von Einnahmen und Ausgaben ergebenden Überschuss bezifferte Müller für das Jahr 2025 auf 1450 Euro, für die beiden folgenden Jahre auf 1566 und 1681 Euro. In den Folgejahren werde der Überschuss weiter steigen, auf 20 Jahre gesehen ergebe sich eine Rendite von rund acht Prozent. Die Rendite bei Nutzung des Stroms für den Eigenbedarf und gleichzeitiger Einspeisung des nicht selbst genutzten Stroms liege dagegen nur bei ein bis zwei Prozent. Die Volleinspeisung erachtete Gemeinderat Patrick Bühler als richtig, er nannte eine Kabelverbindung in Hinblick auf das Notstromkonzept aber als erforderlich. Er regte zudem an, weitere Angebote bei regionalen Anbietern einzuholen. Matthias Volk brachte die Installierung von zwei Anlagen mit 20 und 80 Kilowatt ins Gespräch. Der Strom aus der kleineren Anlage könne eingespeist und später gegebenenfalls für den Eigenbedarf genutzt werden, der Strom aus der größeren Anlage voll eingespeist werden. Eine möglicherweise sinnvolle Lösung, sagte Müller.

Müller nannte eine realistische Lebensdauer der Anlage von 30 Jahren, die Garantie für die Module bezifferte er auf 25 Jahre, die für den Wechselrichter auf zehn Jahre. Sabine Gruhn stellte die Frage nach einer Bürgerbeteiligung. Bei einer Investition von 100.000 Euro sei dies mit einem zu großen Aufwand verbunden, erklärte Bene Müller. Das Projekt soll weiterverfolgt werden.