In der weiteren Region gibt es einige bekannte Ziegenzüchter und -käsereien so zum Beispiel in St. Blasien und Gersbach. Aber auch im Herrischrieder Ortsteil Wehrhalden gibt es eine kleine Ziegenzucht und Käserei. Verena Jehle (31) und ihr Ehemann Marcus Jehle (29), die mit ihren drei Kindern auf dem Mattenhof leben, betreiben sie.
Die Jehles haben eine Nebenerwerbslandwirtschaft und halten neben Kaninchen, Schweinen und Pferden auch 40 Ziegen und 40 Schafe. Angefangen hat es 2012 mit drei Burenziegen. „Das wurde dann rasant mehr und schon im Folgejahr hatten wir die erste Edelziege“, erinnert sich Verena Jehle.
Mit der Edelziege konnte dann auch die erste Milch produziert werden. „Milch machen wir nur mit den Edelziegen, die Burenziegen und Schafe halten wir zur Landschaftspflege. Außerdem verkaufen wir Fleisch, Wurst und Schaffelle“, so Jehle. Die Felle lassen sie bei der Firma Trautwein in Schiltach gerben, dort werde noch mit Alaun oder auch rein pflanzlich gearbeitet.
Die beliebtesten Produkte des Mattenhofes sind aber die frische Ziegenmilch und der selbsthergestellte Ziegenfrischkäse, den sie mit Kräutern, getrockneten Tomaten, Knoblauch oder auch Chilis verfeinern. Zur Milchgewinnung werden die Ziegen zweimal täglich von Hand gemolken. „Im letzten Jahr haben wir sechs Ziegen gemolken in diesem Jahr werden es hoffentlich zwölf. Da lohnt langsam eine kleine Melkmaschine“, erläutert Jehle, „aber ich brauche nur zwei bis drei Minuten pro Ziege, das ist nicht so schlimm, wie es sich anhört.“
Im Durchschnitt haben sie im vergangenen Jahr von jeder Ziege zwei Liter Milch pro Tag gewonnen. Das ist nicht viel und daher ist Ziegenkäse auch kein hochprofitables Geschäft, es braucht Leute mit Liebe zur Sache und Enthusiasmus, um in diesem familiären Rahmen so ein tolles Produkt zu gewinnen. Aktuell gibt es keine Milch und keinen Käse, die Ziegen stehen abgemolken im Stall, zusammen mit dem Bock des Hofes. „Mittlerweile sollten alle zwölf Ziegen tragend sein“, hofft Jehle. Vermutlich im April wird es zwölf Geburten geben und zwölf junge Milchziegen. Milch und Käse gibt es dann je nach Geburtstermin wieder Ende April oder Anfang Mai.
Regionales Futter
Das Heu für den Winter stellen die Jehles übrigens selber her, die Gerste liefert ein Landwirt aus Görwihl. Alles sei aus ökologischem Landbau, ohne Kunstdünger oder Spritzmittel. Im Sommer grasen die Tiere dann auf verschiedenen Weiden im Herrischrieder Gemeindegebiet.