Der Lindenhof in Wutöschingen ist spätestens seit der Fernsehsendung „Lecker aufs Land“ in aller Munde. In dieser Woche kamen 50 Landfrauen aus dem Bezirk Waldshut, um sich bei einer dreistündigen Hofführung das Konzept der Landwirte Christina und Florian Burkard erklären zu lassen. Das passte zum derzeitigen Thema des Landfrauenbezirks, der sich mit Nachhaltigkeit beschäftigt.

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Auf dem Lindenhof ging es für die Besucherinnen aus 21 Landfrauenvereinen im Bezirk Waldshut darum, Eindrücke zum Regionalen Einkauf und der Direktvermarktung zu gewinnen, erklärt Monika Studinger, Projektleiterin des Landfrauenbezirk aus Weilheim. „Der Lindenhof passte da ins Thema, hier wollten die Frauen sehen, wie Nachhaltigkeit gelebt wird“, erklärt Christina Burkard.

80 Ziegen erobern die Herzen der Landfrauen

Bei der Hofführung eroberten die 80 Ziegen im Sturm die Herzen der Landfrauen, erzählt die Agraringenieurin, die mit ihrem Mann den Hof bewirtschaftet. „Sie sind schon ein schöner Anblick“, meint Christina Burkard lächelnd. Dabei werden die drei Böcke strickt von den Milchziegen getrennt. Zum einen wegen des Geruches, zum anderen, um die Deckzeit zu steuern, erklärt Florian Burkard. Neugierig waren die Landfrauen auch auf die Hühnerhaltung und die Bienen, um die sich Florian Burkard kümmert.

50 Landfrauen aus dem Bezirk Waldshut ließen sich bei einer Hofführung mit Christina Burkard (rechts) das Konzept des Lindenhofs erläutern.
50 Landfrauen aus dem Bezirk Waldshut ließen sich bei einer Hofführung mit Christina Burkard (rechts) das Konzept des Lindenhofs erläutern. | Bild: Monika Studinger

Der Lindenhof ist auch Lernort. Bauernhofpädagogin Christina Burkard und ihr Team bringen Kindern aus Schulen und Kindergärten die Landwirtschaft und ihre Produkte näher. „Die Menschen haben keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft und wissen nicht, wie Lebensmittel produziert werden. Deshalb ist es wichtig, Höfe für Interessierte zu öffnen“, sagt Christina Burkard. Beeindruck waren die Gäste von der Direktvermarktung der eigenen Produkte mit dem Automatenverkauf.

Bio-Produkte zum Kosten

Nach der Führung wurde lebhaft über neue Projektideen und Nachhaltigkeit diskutiert. Zum Beispiel wurde über die Sinnhaftigkeit gesprochen, die eigene Tupper-Dose zum Metzger mitzubringen, um Plastikverpackungen zu sparen. Ein Höhepunkt war die Verkostung hofeigener Bio-Produkte. Bei leckerem Ziegenkäse, hausgemachter Wurst und Säften wurde eifrig weiter diskutiert.

Positives Fazit

Monika Studinger zog ein durchweg positives Fazit: „Dieser Abend war spitze. Wir haben eine noch bessere Wirkung und aus einem kleinen Funken kann etwas ganz Großes werden. Wir wollen zukunftsfähig handeln und das heißt, unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge zu hinterlassen. Es gibt schon tolle Aktivitäten wie Taschen nähen statt Plastiktüten, Upceycling, Flohmärkte, Tauschbörsen und vieles mehr – wir sind auf einem guten Weg.“