Alle Jahre wieder, legt die Verwaltung der Gemeinde die Bilanzen für die Mensen im Kinderhaus Villa Kunterbunt und der Alemannenschule dem Gemeinderat vor. In beiden Einrichtungen ist der Betrag, den die Gemeinde aus ihrem Haushalt zuschießt, gestiegen.
Mittagessen seit der Eröffnung des Kinderhauses
Seit Eröffnung des Kinderhauses wird ein Mittagessen angeboten, das von den Eltern individuell zu den fixen Betreuungskosten hinzugebucht werden kann, erklärte Bürgermeister Georg Eble in der jüngsten Sitzung. Für Kinder über drei Jahre kostet ein Essen täglich drei, unter drei Jahre zwei Euro. Für alle Kinder wird zudem ein kostenloses gesundes Frühstück zubereitet.
Defizit wegen steigender Personalkosten
Im vergangenen Jahr konnte ein Plus von 2021,46 Euro erwirtschaftet werden. Das Defizit stammt also aus den Personalkosten, die aufgrund von Tarifverträgen und Mehrarbeit stetig gestiegen sind. Zahlte die Kommune abzüglich des Überschusses aus den Gebühren für das Mittagessen 2017 noch 9700 Euro drauf, stieg im vergangenen Jahr der Zuschuss auf 15 825 Euro.
Unterschiedliche Meinungen im Ratsrund
Bei der Erhebung einer zusätzlichen Gebühr für das Frühstück würden Kinder mutmaßlich von diesem Angebot ausgeschlossen werden müssen, erklärte Eble, da Eltern diese zusätzliche Gebühr vermutlich nicht entrichten wollen. Michael Süß gab zu bedenken, dass die Wertschätzung von Lebensmitteln allgemein nachgelassen habe und eine Anhebung der Gebühr angemessen sei. Die von einigen Räten vorgeschlagene moderate Erhöhung um zehn beziehungsweise 15 Cent für das Essensangebot wurde nach kurzer Diskussion verworfen.
Fairer findet Alexander Bulz (FW) die Kosten für das Essen gleich auf die Kita-Gebühren draufzuschlagen. „Bei einer Erhöhung um 50 Cent würde es einen Aufschrei der Eltern geben. Wir sollten die Entwicklung weiter beobachten und im nächsten Jahr über eine Erhöhung sprechen“, schlug der Bürgermeister vor. Dem stimmte der Rat einhellig zu.
Mittagessen über einen Scanner abbuchen
Dieses Verfahren findet auch für die Mensa der Alemannenschule Anwendung. Die Schüler bezahlen für ein Mittagessen hier 3,50 Euro. Bezahlt wird momentan noch mit einer für Störungen anfälligen Magnetkarte. Deshalb soll bald die Umstellung auf einen sogenannte „Batch“ folgen. Damit können die Mittagessen über einen Scanner abgebucht werden.
An der Alemannenschule sinkt das Defizit
Das Defizit für das reine Essen mit dem täglich frischen Salatbüffet sank von 6190 im Jahr 2017 auf 5651 Euro im vergangenen Jahr. 2018 wurden 392 Menü-Nutzer (Vorjahr 335) registriert. Sie bestellten 13 932 Essen (Vorjahr 11 642). Pro Tag wurden 2018 durchschnittlich 100 Essen ausgegeben, im Vorjahr waren es 81. Angestiegen sind auch hier die Personalkosten von 30 500 Euro pro Jahr im Jahr 2017, auf fast 34 000 Euro im vergangenen Jahr. Der Zuschuss der Kommune lag 2018 insgesamt bei 40 204 Euro. Er fasst deshalb schon heute eine Anpassung der Essenbeiträge um 50 Cent im kommenden Jahr ins Auge. Thomas Hofacker (CDU) rechnete ein Defizit in den vergangenen acht Jahren von rund 200 000 Euro vor.