Wutöschingen Der Neubau einer Tagespflege mit Seniorenwohnen im Ortskern von Wutöschingen läuft auf Hochtouren. In seiner jüngsten Sitzung hatte der Gemeinderat über die Gestaltung der Außenfassade zu entscheiden, die für einigen Diskussionsstoff sorgte.
Architektin Andrea Rinne stellte ihre Planung einer Holzfassade aus heimischer Weißtanne vor in hellem Naturholz und dunklen, bereits vorvergrauten Elementen für das Obergeschoss sowie das Dachgeschoss des dreistöckigen Neubaus. Im Gremium stieß der Vorschlag nicht nur auf Zustimmung.
„Holzfassaden sind nur fünf Jahre schön – anschließend verwittern diese“, erklärte Gemeinderat Markus Büche (FW). Sein Ratskollege Achim Würth (Grüne) stimmte ihm zu und unterbreitete seinerseits einen Alternativvorschlag. „Ich wäre dafür, die Fassade zu verputzen, ein Putz hält nicht nur länger, sondern ist auch günstiger zu realisieren.“ Matthias Büche (FW) sprach sich für die vorgestellte Holzfassade aus: „Holz ist am Ende einfach wertiger.“
Bürgermeister Rainer Stoll stimmte dabei dahingehend zu, dass die Tagespflege ein Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität für die dort lebenden und zu betreuenden Menschen sein soll, ein Ort zum Wohlfühlen. Durch die Lage in der Ortsmitte werde das Gebäude außerdem auch zu einem besonderen Blickfang in der Gemeinde, meinte er. „Wir sollten bei der Gestaltung schon unterscheiden, welche Bedeutung das Gebäude hat“, betonte der Verwaltungschef und stellte als Beispiel den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses in den Raum, welches als funktionaler Zweckbau im Außenbereich eher keine so schmucke Fassade benötigen würde wie ein Gebäude im Innenbereich.
Auch Architektin Rinne riet von einer Putzfassade für den Neubau der Tagespflege ab. Frank Nusser (FW) suchte den Kompromiss. „Wir könnten einen Teil der Fassade verputzen.“ Doch auch diese Variante konnte bei der folgenden Abstimmung nicht punkten. Weder eine verputzte Fassade, noch ein Mix aus Holz und Putz erhielt genügend Stimmen. Die Mehrheit des Gemeinderats entschied sich für die vorgestellte Fassade aus Holz, die aus heimischer Weißtanne Natur, in Doppelrhombusprofil und vorvergrauten Elementen mit Wechselfalz, realisiert wird.
Im Anschluss an diese Entscheidung stellte Andrea Rinne die Zimmerarbeiten und Fensterarbeiten für die anstehende Ausschreibung vor. Die Zimmerarbeiten beinhalten die Dachkonstruktion inklusive der Dämmung, die Holzfassade und Kellerabteile aus Holzlatten mit geschätzten Gesamtkosten von brutto 283.801 Euro.
Die Fensterarbeiten werden in zwei Losen ausgeschrieben: Los eins für die Metall- und Verglasungsarbeiten, Schüco-Aluminium-Glastüren und Aluminium-Fenster, dreifach verglast für die Zugänge im Erdgeschoss und Treppenhaus sowie Brandschutz. Los zwei beinhaltet die Fensterarbeiten für Holz-Alu-Fenster in den drei Geschossen sowie Kunststofffenster im Kellergeschoss. Die Kostenschätzung liegt bei brutto 84.252 Euro für Los eins und 218.733 Euro für Los zwei, also insgesamt 302.985 Euro. Der Gemeinderat erklärte sich mit beiden Ausschreibungen einverstanden.