Barrierefreies Wohnen in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Betroffene die Zurückgewinnung von Lebensqualität. Ob im Alter, aufgrund eines Unfalls oder wegen einer plötzlichen Erkrankung: Manchmal entsprechen die Gegebenheiten zu Hause nicht mehr den eigenen Anforderungen. Wie komme ich noch ohne Anstrengung in die Dusche? Passt der Rollstuhl durch die Tür? Und wie komme ich überhaupt in den zweiten Stock?
Hier will die Wohnraumberatung der Caritas Abhilfe leisten. Sie berät und begleitet Betroffene bei der Entscheidung und bietet auch Informationen zu finanziellen Fördermitteln an, denn barrierefreie Umbauten können schnell richtig teuer werden.

Doch was macht die Wohnraumberatung genau, an wen muss man sich wenden und wer kann die Beratung überhaupt in Anspruch nehmen? Eva Rzepecki und Petra Hug von der Caritas Hochrhein geben Antworten.
1. Was genau ist die Wohnraumberatung?
Das Angebot der Caritas Wohnraumberatung gibt es seit knapp einem Jahr und war beim Deutschen Roten Kreuz organisiert. „Die Wohnungsberatung kooperiert außerdem mit dem Landkreis Waldshut“, erklärt Eva Rzepecki. Das Angebot beinhaltet umfassende Beratung und Unterstützung für ein altersgerechtes und sicheres Zuhause – egal, ob es sich nur um kleine Anpassungen oder um größere Umbauten handelt. Pflegestützpunkte des Landratsamtes, Ärzte oder Krankenkassen empfehlen die Beratung. „Im November 2024 haben wir die Zertifizierung abgeschlossen“, erläutert Rzepecki und fügt hinzu: „In diesem Jahr haben wir bereits etwa 90 Beratungen vorgenommen.“
2. Wer kann die Hilfe in Anspruch nehmen?
Grundsätzlich kann jeder Interessierte die Wohnraumberatung in Anspruch nehmen. Für eine kostenlose Beratung ist das Vorliegen eines Pflegegrades nicht erforderlich.
3. An wen kann ich mich wenden?
Interessierte, die ihre Wohnung oder ihr Haus gerne barrierefrei umbauen wollen, können sich direkt an die Caritas wenden. Entweder telefonisch unter der Nummer 07751 919990 oder per E-Mail an wohnraumberatung@caritas-hochrhein.de. Die Wohnraumberatung ist bei der Caritas-Sozialstation Hochrhein im Prälatenweg 2a in Gurtweil untergebracht.
4. Wie läuft die Wohnraumberatung ab?
Bei der Beratung geht es im Wesentlichen um die Analyse der derzeitigen Wohnsituation und die Auslotung der nötigen Verbesserungen. Bei einem Fall in der Waldshuter Bergstadt lief das folgendermaßen ab: „Wir haben uns gemeinsam mit der Patientin das Badezimmer angeschaut, um zu beurteilen, was notwendig ist. Kann man mit dem Rollstuhl überhaupt durch die Tür? Muss die Heizung versetzt werden? Und so weiter. Da geht es einfach um die Sondierung der Bedürfnisse“, erklärt Eva Rzepecki. Das heißt, die Wohnraumberatung ermittelt mit den Kunden zu Hause, was benötigt wird. Mit diesen Angaben können sich die ausführenden Firmen dann an die Umsetzung machen.

5. Was kostet die Wohnraumberatung?
Laut Informationen der Caritas Hochrhein ist die Inanspruchnahme der Wohnraumberatung für alle Interessierten kostenfrei.
6. Vermittelt die Wohnraumberatung auch die Handwerker?
Nein, die Beratung vermittelt keine Handwerker direkt, kann aber Tipps geben. „In der Regel empfehlen wir, den eigenen Handwerker des Vertrauens aufzusuchen“, erklärt Petra Hug.
7. Gibt es für die Umbauten finanzielle Unterstützung?
Das Angebot der Caritas-Wohnraumberatung informiert über mögliche Zuschüsse oder Finanzierungsmöglichkeiten. Außerdem bietet sie Unterstützung bei der Antragstellung für etwaige Hilfen. So gibt es zum Beispiel „eine Unterstützung seitens der Pflegekasse – die bekommt jeder, der einen Pflegegrad hat“, erklärt Eva Rzepecki. „Das sind derzeit 4180 Euro.“ Dieser Bonus wird über die Pflegekasse ausgezahlt, nicht über die Caritas Hochrhein. Kosten, die nach allen möglichen Fördermitteln übrig bleiben, müssen aus eigener Tasche finanziert werden.