Als Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde Herrischried bezeichnet Bürgermeister Christian Dröse das neue Bebauungsgebiet „Ackern V“. Zum Abschluss der Erschließungsarbeiten lud die Gemeindeverwaltung die Planer, die ausführenden Firmen sowie die Bauherren zu einer kleinen Feierstunde auf das Areal des Neubaugebiets ein.
Dröse dankte allen Beteiligten für die zügige Umsetzung des Großprojekts: „In knapp vier Jahren haben wir gemeinsam von null auf ein fertig erschlossenes Neubaugebiet erschaffen“, sagte der Bürgermeister nicht ohne mitschwingenden Stolz in seiner Ansprache. Dröse fügte mit Blick auf die bundesweite Situation hinzu: „Es heißt immer, Deutschland kann keine Projekte, es geht alles immer länger und ist so kompliziert. Wir in Herrischried haben gezeigt, dass es geht.“
Neubauten dürfen nicht als Ferienhäuser dienen
Dröse blickte zurück auf die Entstehungsgeschichte: Schon vor vielen Jahren sei klar gewesen, dass Herrischried wachsen kann und soll. Leider habe die Umsetzung des Flächennutzungsplans überdurchschnittlich lange gedauert. Der Plan wurde Ende März 2023 rechtskräftig. Ungeachtet dessen wurde im März 2021 der erste städtebauliche Entwurf durch ein Planungsbüro vorgestellt. Im Mai 2021 befasste sich der Gemeinderat erstmals mit den Vergabekriterien: „Damals war die Liste der Interessenten (70) groß und mehrfach überzeichnet“, so der Bürgermeister. Es wurde festgelegt, dass es für die Grundstücke eine Bauverpflichtung geben soll und die Neubauten nicht als reine Ferienhäuser genutzt werden dürfen.
Im Juli 2021 wurden die Grundstückspreise festgelegt. Damals habe es weder den Ukrainekrieg noch die hohe Inflation gegeben, merkte Dröse an. Am Tag des Kriegsbeginns in der Ukraine wurden die ersten Bauplätze vergeben. Vom Entwurf bis zum Bebauungsplan dauerte es rekordverdächtige 18 Monate. Das Tempo wurde laut Bürgermeister weiter hoch gehalten; im April 2023 hat der Gemeinderat einen Vergabebeschluss für die Erschließungsarbeiten gefasst. Dann trieben der Ukrainekrieg und die Inflation die Baukosten in die Höhe. Dennoch wurde der Auftrag für knapp 2,5 Millionen Euro erteilt: „Das war ärgerlich, aber alternativlos“, so Bürgermeister Dröse.
Grundstücke kosten 165 Euro pro Quadratmeter
Die Kostenexplosion war der Grund dafür, dass die Grundstückspreise von ursprünglich 130 Euro pro Quadratmeter auf kostendeckende 165 Euro erhöht werden mussten. Das hatte zur Folge, dass einige potenzielle Grundstückskäufer, auch wegen der erhöhten Baukosten für ihr Eigenheim, abgesprungen sind. „Der Gemeinderat hat aber Kurs gehalten und durchgezogen“, sagte der Bürgermeister. Dröse sieht aber Licht am Ende des Tunnels: „Die Bauzeiten werden wieder besser werden, dann werden die Häuserbauten wieder wachsen“, zeigt sich der Bürgermeister zuversichtlich.
Aktuell ist rund die Hälfte der angebotenen Bauplätze verkauft. Als nette Geste überreichte Christian Dröse den beiden Familien, deren Häuser bereits im Bau sind, eine Chronik ihres neuen Heimatorts Herrischried. Ingenieur Patrick Mülhaupt überraschte die Anwesenden mit einer Torte, auf der das Neubaugebiet abgebildet ist. Dann wurde zur Tat geschritten, und der Abschluss der Erschließungsarbeiten symbolisch mit dem Durchschneiden eines roten Bandes besiegelt.