Höchenschwand Grandiose Musik und Showeinlagen unter dem Motto „Einklang, wenn Musik verbindet“: Das Konzert der Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern im ausverkauften Haus des Gastes war eine energiegeladene Reise durch die Welt der Blasmusik, in der sich das Blasorchester wieder einmal virtuos positionierte und gleichzeitig mit zwei Musikstücken an einer Wertung teilnahm – der Bund Deutsche Blasmusik bietet den Musikvereinen, die möchten, die Möglichkeit, eine professionelle musikalische Bewertung durch geschulte Juroren zu erhalten.

Unter den Augen der Fachjury mit Johannes Brenke und Christian Steinlein erklomm das Orchester mit den anspruchsvollen Werken „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock und „Aurora Borealis“ von Rossano Galante den Blasmusikolymp, während sich gesamtorchestrale Leidenschaft und Energie die Hand gaben. Danach wurde es von der Jury, wie sie verkündete, mit dem herausragenden Prädikat „sehr gut mit Sternchen“ und einer Urkunde geadelt.

„Wir haben uns mit unserem Dirigenten über mehrere Monate hinweg in intensiver Probenarbeit auf das heutige Konzert vorbereitet“, erklärte der Vorsitzende Benjamin Maier. Dennis Frommherz am Pult verströmte sogleich Energie. Seine musikalische und künstlerische Sorgfalt waren der Motor und Halt dieser eng verflochtenen Gemeinschaft. Galant machte der Moderator Herbert Ebner, der wie immer auch als Musiker und Solist das Orchester bereicherte, mit seinen Worten zur richtigen Zeit neugierig auf die nächste Komposition. Was wäre geeigneter zur Sättigung des Blasmusikhungers der Anwesenden gewesen, als die festliche Fanfare und Hymne „Hommage“ von Hermann Pallhuber zum Einstieg, umgeben von der explodierenden Strahlkraft der mitreißenden Melodienreigen? Dem Orchester wurde hierfür ein Höchstmaß an Spielspaß und Kreativität bescheinigt.

Die prächtige Filmmusik „East of Eden“ von James L. Hosay fesselte ebenfalls mit einer reichen und farbenfrohen Instrumentation. Schwarzer Anzug, schwarzer Hut und schwarze Sonnenbrille waren einst das Markenzeichen der Blues Brothers. Die Musik aus dem erfolgreichen Kinofilm „Blues Brothers“, die von Jay Bocook arrangierte „Blues Brothers Revue“, wurde von 69 Musikern mit der Vizedirigentin Sarah Schachner temperamentvoll gespielt.

Beeindruckend, wie sich das Zusammenspiel des kleinen dafür entstandenen Chores mit dem Orchester in „The greatest show“, dieses Mal erneut mit Dirigent Dennis Frommherz, miteinander verzahnte und zum besonderen Genuss wurde. Die Fülle der Stimmen von Matilda Schachner, Simone Maier, Sabrina Wurst, Mira Schlegel, Markus Fehrenbacher und Michael Schachner wurden mit den transparent musizierenden Instrumentalisten ein hervorragendes Ganzes. Unbeschwert schwangen die wohlgeformten Vokale im Takt zu den Blasmusiktönen durch den Saal. Das zusammengestellte Musikstück beinhaltete die Lieder „The greatest Show“, „Never enough“ und „This is me“ des Musikfilms „The greatest showman“ und war ein in vielen aufwendigen Stunden entstandenes Arrangement des Dirigenten Dennis Frommherz.

Auch bei „Someone like you“ von Guido Rennert aus dem Musical „Jekyll & Hyde“ setzte sich die erfrischende Konzertatmosphäre fort, und als das Publikum atemlos den weichen melodieführenden Klängen in turbulenten Höhen des Solisten Herbert Ebner am Flügelhorn lauschte, war er stets im Einklang mit seinem Orchester. Gefühlvoll machte er das Sopraninstrument zu einem verlängerten Sprachrohr der Musikkapelle. In „Bohemian Rhapsody“ von Philip Sparke/Freddy Mercury war es Thomas Baumgartner, der als großartiger Solist am Saxophon mit dem Orchester verschmolz.

Vor dem Schlussakkord und bevor ihr wiederholt laut zugejubelt und stehend applaudiert wurde, spielte die Kapelle mit unwiderstehlichem Charme „Amazing grace“, eine von zwei Zugaben. Damit gedachte sie ihrer Gönner, ohne die es, wie Dirigent Frommherz sagte, „die Trachtenkapelle nicht gäbe und die vielleicht schon vom Himmel herabschauen“, wobei wohl auch im Saal so manche Träne im Auge aufblitzte.