Südschwarzwald Eltern mit Kindern in Kindergärten im Südschwarzwald, die Streiks am empfindlichsten treffen würde, können aufatmen: In den kommunalen Einrichtungen in Bonndorf und Grafenhausen, in Häusern, St.¦Blasien, Höchenschwand sowie in den kirchlichen Einrichtungen in Grafenhausen, Ewattingen, Ühlingen-Untermettingen, Berau und Stühlingen-Lausheim, in Dachsberg-Wittenschwand, in St.¦Blasien (Arche Noah) und Bernau herrscht nach Normalbetrieb.
Bevor die doch recht kleinen Kommunen von einer Streikwelle erfasst werden, „sind erst einmal die großen Städte betroffen, weil dort aus Sicht der Gewerkschaft die größte Wirkung erzielt werden kann“, sagt Bonndorfs Hauptamtsleiter Harald Heini auf Anfrage dieser Zeitung. Diesem Argument pflichtet auch St.¦Blasiens Bürgermeister Adrian Probst bei. Keiner von beiden kann sich an einen einzigen Streiktag in den vergangenen Jahren erinnern – Heini ist immerhin seit 32¦Jahren Hauptamtsleiter. St.¦Blasien betreibt im Albtal und in Menzenschwand zwei Kindergärten. Entspannt sieht es Grafenhausens Hauptamtsleiterin Ruth Stoll-Baumgartner. Es gebe keine streikenden Erzieherinnen im kommunal betriebenen Waldkindergarten. Grafenhausen sei zudem kein Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband. Was das Streikthema betrifft, winken auch ihre Kollegen Bernd Schlageter aus Häusern und Manuel Schäuble aus Höchenschwand ab. In den dortigen Kindergärten und Krippen gebe es keine Einschränkungen.
Die Kindergärten in katholischer Trägerschaft gehen den sogenannten dritten Weg. „Wir sind von Streikaufrufen durch die Gewerkschaft nicht betroffen“, sagt Mario Isele, Sachgebietsleiter Geschäftsführung Kindergarten der Verrechnungsstelle für katholische Kirchengemeinden Stühlingen. Verhandelt werde die Vergütung durch die Kommission zur Ordnung des kirchlichen Dienst- und Arbeitsvertragsrecht, das paritätisch besetzt ist mit jeweils zwölf Vertretern der Dienstgeber- und Mitarbeiterseite. „Wir lehnen uns in der Vergütungsfrage an die Ergebnisse des Tarifvertrags Öffentlicher Dienst an. Unsere Mitarbeiter streiken nicht, werden aber auch nicht schlechter bezahlt als in kommunalen Kindergärten.“