Höchenschwand Vor der Reise in alte Traditionen und vergangenes Brauchtum begrüßte Niclas Brantner, Vorsitzender der Trachtentanzgruppe Amrigschwand-Tiefenhäusern, die Gäste im Q-Stall des Gasthauses Rössle: „Wir freuen uns sehr, dass wir nach sieben Jahren Pause unseren Lichtgang wieder veranstalten können“.
Früher, erklärte Brantner, als es noch keinen Strom gab und dementsprechend auch keinen Fernseher, verbrachten die Menschen die Abende mit Kerzenlicht. Um Kerzen zu sparen, habe man sich bei jemandem in der Stube getroffen. Einer habe eine Kerze oder eine Petroleumlampe dabeigehabt und gemeinsam habe man sich dort einen gemütlichen Abend gemacht. Humorvoll kündigte der Vorsitzende in Alemannisch und Reimform an: „Un nemmets hüt auch nit so gnau, doch wenns euch gfallt, dann klatschet au, und gfallts euch nit, dann klatschet halt das nächste mol.“
Doch ganz im Gegenteil: Die vielen Facetten an Volkstänzen und Traditionen wurden mit großem Applaus bedacht. Dazu hatten die Tänzer die Alltagskleidung ab- und die Trachten angelegt und bildeten bei ihren Darbietungen eine stimmige Einheit. Mit viel Eifer zeigten dann die Kleinsten ihr Können bei den Tänzen „Wie der Wind“, „Buchserking“, „Allewander“, „Railway“. Für den Feinschliff hatten die Choreographinnen Karin Baumgartner und Sabine Thoma gesorgt. Man habe seit einem halben Jahr fleißig für diesen Tag geprobt und die Kinder-, Jugend- und Erwachsenengruppen hätten neue Tänze einstudiert, hieß es.
Mit „Waschen, Schneiden, Lachen“ ging es in den Frisiersalon und mit Situationskomik in die nächste Runde. Dabei schlüpfte Karin Baumgartner in die Rolle der Friseurmeisterin und Sabine Thoma in die eines Kunden. Man könne nicht nur tanzen, man könne auch Theater, meinte der Vorsitzende Brantner verschmitzt.
Zum Muskelspiel am Sägeblatt holte sich der Vorsitzende schneidige Jungs, auch kräftige Mädels aus dem Publikum waren gefragt. Das sind Zugsägen, keine Drucksägen, gab er ihnen noch mit auf den Weg, bevor sie die wuchtigen Balken mit den Sägen trennten. Nicht nur beim Kräftemessen wurde geschwitzt, auch der gewonnene Kurze und das Speckvesper wärmten von innen, bevor es mit Unterhaltung der Musikgruppe Music for life in eine Tanzrunde ging.