Dass die Altenburger feiern können, haben sie fulminant unter Beweis gestellt. Was die örtlichen Vereine anlässlich der 1150-Jahr-Feier rund um den Dorfbrunnen auf die Beine gestellt hatten war geradezu unbeschreiblich. Die Besucher, und diese strömten geradezu durch das neu geschaffene Stadttor, fanden sich im idealisierten Mittelalter – mit allem was dazu gehört – wieder.

Durch das neue Stadttor ging es zum Fest anlässlich der 1150-Jahr-Feier in Altenburg.
Durch das neue Stadttor ging es zum Fest anlässlich der 1150-Jahr-Feier in Altenburg. | Bild: Ralf Göhrig

Es war zwar nicht das Jahr der Ersterwähnung 871, doch die Mitglieder der bewirtenden Vereine und auch viele Gäste waren in historische Kostüme gewandet. Man konnte das pulsierende Leben zu spüren, die Menschen hatte Lust zu feiern, zusammen zu kommen, sich zu unterhalten – die Freude am Leben war, nach zwei Jahren der Pandemie, in den Gesichtern deutlich abzulesen.

Eigens gebrautes Festbier

Seinen ersten großen Auftritt hatte dabei Bürgermeister Dominic Böhler, der zum Auftakt des Festes das von den Braumeistern Bruno Rutschmann und Uli Ruess gebrauten Festbieres anzustechen sich bereit machte. Nach drei Schlägen floss der Gerstensaft und es begann eine Zeitspanne von 24 Stunden, die noch lange Zeit von sich zu reden geben werden.

Bürgermeister Dominic Böhler (links) sticht das Fass an, Robert Binkert assistiert.
Bürgermeister Dominic Böhler (links) sticht das Fass an, Robert Binkert assistiert. | Bild: Ralf Göhrig

Dass es keine reservierten Plätze für die Honoratioren gab, spiegelt weniger die Missachtung von Würdenträgern, sondern steht für die Egalität der Altenburger Bevölkerung. Musikalisch wurde der Auftakt des Festes vom Musikverein Harmonie Lottstetten begleitet – die Altenburger Musiker waren schließlich im Arbeitseinsatz.

Der Musikverein Lottstetten eröffnete das Fest musikalisch.
Der Musikverein Lottstetten eröffnete das Fest musikalisch. | Bild: Ralf Göhrig

Eine organisatorische Meisterleistung war die Rekrutierung der Band Wildwood, die aufgrund des kurzfristigen Ausfalls der ursprünglich vorgesehenen Band am Vortag des Festes, noch kurzfristiger eingesprungen war. Bis lange nach Mitternacht sorgten die vier Musiker mit Pop und Rock aus sechs Jahrzehnten für die perfekte Stimmung zum perfekten Samstagabend, der auch nicht durch ein paar nächtliche Regentropfen gestört wurde.

Die Band Wildwood war kurzfristig eingesprungen und sorgte für die perfekte Stimmung.
Die Band Wildwood war kurzfristig eingesprungen und sorgte für die perfekte Stimmung. | Bild: Ralf Göhrig

Der Sonntag, der entgegen der ursprünglichen Wetterprognosen seinem Namen alle Ehe machte, bot etwas für die ganze Familie. Im Pfarrweg war eine Spielstraße aufgebaut und neben den kulinarischen Angeboten gab es einen breiten Einblick in altes Handwerk vom Steinmetz, über den Seiler, Drechsler oder Schnapsbrenner bis zum Korbmacher.

Wer mochte, konnte sich im Bogenschießen versuchen.
Wer mochte, konnte sich im Bogenschießen versuchen. | Bild: Ralf Göhrig

Das Frühschoppenkonzert bestritt der Musikverein Reiselfingen, der so viele Zugaben spielen musste, dass sich die Mittelaltercombo Eulenspiegel aus Thüringen mit ihrem Auftritt gedulden musste.

Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Reiselfingen.
Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Reiselfingen. | Bild: Ralf Göhrig

Dieser führte die Gäste dann wieder zurück in die längst vergangene Zeit. Die schöne Musik war eine willkommene Erinnerung. Die Turnerinnen des Turnvereins zeigten anschließend ihr Können.

Moderne Tänze präsentierte der Turnverein.
Moderne Tänze präsentierte der Turnverein. | Bild: Ralf Göhrig

Durch das Nachmittagsprogramm führten Marcus Vallböhmer und Stephan Bierwagen. Sie erinnerten schmerzlich daran, dass die Fasnacht in den vergangenen beiden Jahren ausgefallen war.

Begeisterte Gäste am Samstagabend.
Begeisterte Gäste am Samstagabend. | Bild: Ralf Göhrig