Jestetten Um den aktuellen Stand bei der seit vielen Jahrzehnten stillgelegten Deponie Hanabühl ist es in der letzten Sitzung des Gemeinderats Jestetten vor der Sommerpause gegangen. Zu Gast waren Yvonne Becker und Christine Silberzahn vom Umweltamt des Landratsamts Waldshut. Die Deponie wurde in der Zeit von 1956 bis 1971 zur Ablagerung von Haus-, Sperr- und Industriemüll verwendet. Metalle, Klär- und Fäkalschlamm fanden dort ebenso Platz. Hanabühl liegt links neben dem Jestetter Friedhof. Es fanden in regelmäßigen und unregelmäßigen Abständen an festgelegten Abnahmestellen Grundwasseruntersuchungen statt.
Um festzustellen, ob aktuell Grenzwerte durch die Altlasten in der Deponie Hanabühl überschritten werden, müssen abschließend noch einmal Grundwasseruntersuchungen vorgenommen werden, erläuterte Yvonne Becker im Gemeinderat. Die historischen Erhebungen, die in den 1990er-Jahren gemacht wurden, zeigten unterschiedlichen Werte, mal mit, mal ohne Überschreitung der Grenzwerte, jedoch seien nicht mehr alle Aufzeichnungen vorhanden. Die Erhebung wurde vom Land veranlasst und von diesem zu 100¦Prozent gefördert. Da die Sole der Deponie etwa sieben Meter über der Grundwassergrenze liegt, haben Yvonne Becker und Christine Silberzahn keine großen Bedenken.
Auf dem Gebiet der stillgelegten Deponie Hanabühl hat bis heute keine Rekultivierung stattgefunden, es ist heute eine Brachfläche mit Bewuchs. Im Jahr 2024 wurde der Grenzwert durch die Altlasten nicht überschritten. Um abschließende Untersuchungen vornehmen zu können, müssen zwei der fünf Messstellen wieder gefunden und ertüchtigt werden, sie sind nicht mehr auffindbar, eventuell wurden sie durch landwirtschaftliche Fahrzeuge überfahren und beschädigt, wurde vermutet. Mit den Messstellen kann die Grundwasserfließrichtung festgestellt werden. Die Firma Fichtner hat 2013, 2022 und 2024 Detailuntersuchungen vorgenommen. Für die abschließenden Untersuchungen liegt ein Angebot vor.
Auf Nachfrage eines Gemeinderats, ob diese Untersuchungen nicht aufgeschoben werden könnten, gab Yvonne Becker die Antwort, dass diese unumgänglich seien. Die Untersuchungen werden vermutlich mit 36.000 Euro zu Buche schlagen, wobei davon etwa 50 Prozent vom Land gefördert werden. Sollte die Gemeinde Jestetten die Untersuchungen nicht vornehmen lassen, würden sie durch das Umweltamt des Landratsamts angeordnet, da Grundwasser ein schützenswertes Gut sei. Je nachdem, wie die Werte ausfallen, wird eine Kommission entscheiden, wie mit der ehemaligen Deponie Hanabühl weiter verfahren wird. Möglicherweise kann es zu einem Abschluss kommen. Der Gemeinderat genehmigte die Bestellung der Untersuchungen für die nächste Stufe mit einer Gegenstimme.