Jestetten – In jüngster Gemeinderatssitzung ging es in drei Tagesordnungspunkten um den Wald. Der Betriebsvollzug 2023 für den Gemeindewald lag zur Kenntnisnahme vor und wurde von Revierleiter Ralf Göhrig vorgestellt. Es wurde erläutert, warum das Ergebnis des Betriebsvollzugs 2023 negativ ist. Das Defizit ergibt sich aus der großen Menge an Festmetern, die aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten und die sich nicht so sehr gut verkaufen lassen, da dieses Holz oft schadhaft ist. Göhrig ist stolz darauf, dass im Jestetter Wald eine sehr große Zahl von Eichen vorhanden ist. Dieses Holz lasse sich gut verkaufen, schlechtere Eichen bleiben stehen. Der Holzverkauf war 2023 nicht so gut, wie erhofft. Das Käferholz, Kronen und anderes eignet sich als Heizmaterial für Hackschnitzelheizungen. Von diesem Material aus 2023 wurden erst im Jahr 2024 rund 1000¦Schüttkubikmeter verkauft.

Im Gemeindewald sind viele Arbeiten zu erledigen, vor allem gilt es, neue Pflanzen zu setzen, dafür muss der Waldboden vorbereitet werden. Dann muss Wildwuchs entfernt werden, damit die jungen Bäume Platz zum Gedeihen haben. Auch müssen Schutzzäune angebracht werden, um Wildschäden zu vermeiden.

Einen großen Kostenpunkt stellen die Pflege und Instandhaltung der Waldflächen dar. In der Bilanz der Arbeitsstunden des Jahres 2023 wurden 21 Prozent für die Erholungsversorgung, 6 Prozent für die Kultivierung und 23 Prozent für Holzernte und Verkehrssicherung aufgewandt. 31 Prozent der Arbeitsstunden werden für die Bäume der Gemeinde und für Einsätze bei Dritten benötigt. Dieser Aufwand kann in Rechnung gestellt werden.

Der Bewirtschaftungsplan für 2025 wurde ebenfalls von Göhrig vorgestellt. Das Erreichen der schwarzen Null sieht er durchaus realistisch, da zwei große Maßnahmen anstehen, bei denen relativ viel Holz geerntet werden soll, das gut verkäuflich ist. Am Ettenbergrundweg sind rund 1000 Festmeter Altholz abzuräumen und zu verkaufen. Durch das Abräumen wird der Wald verjüngt, was nachfolgenden Generationen hilfreich sein wird. Im Bereich Trottenberg werden 150 bis 300 Festmeter Holz geerntet. Die vielen großen Bäume könnten bei Nassschnee und Starkregen umfallen, der Hang abrutschen. Wenn diese dicken Bäume gefällt werden, bieten die Wurzelballen weiterhin Schutz gegen Hangrutsch. Die jungen Bäume, in großer Zahl vorhanden, bekommen Licht und können besser wachsen.

Im Bereich des Naturwaldes bis zum vierten Bad in Altenburg ist geplant, das Altholz wegzunehmen, damit keine Gefahren für Personen im Naherholungsgebiet vorhanden sind. Da recht viele Bäume in diesem Bereich entfernt werden müssen, gab Revierleiter Göhrig dies dem Gemeinderat zur Kenntnis. Im Bereich des Waldfestplatzes wachsen viele Douglasien, von diesen sollen einige 60-jährige durch den sogenannten Douglasienhieb entfernt werden, hier wird ein Preis von etwa 100 Euro je Festmeter erwartet. Lothar Altenburger merke an, dass er schon vor einiger Zeit angeregt hatte, aus Hangsicherungsgründen am Trottenberg die großen Bäume zu entfernen. Göhrig entgegnete, dass dies mit den vorhandenen Mitarbeitern nicht machbar gewesen sei. Aktuell seien mehr Waldarbeiter im Einsatz, sodass die Kultur- und Erholungsgebiets-Arbeit besser bewältigt werden kann. Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf des Bewirtschaftungsplanes 2025 einstimmig zu.

Tom Drabinski vom Forstamt des Landkreises Waldshut legte im Rahmen der zehnjährigen Forsteinrichtungsplanung 2018 bis 2027 für den Gemeindewald den Revisionsbericht vor. Drabinski berichtete über den Zwischenstand bezüglich Umsetzung der Ziele und des Ist-Zustandes. Alte Buchenbestände wurden bislang nicht angerührt. Jüngere Baumbestände müssen einmal im Jahr gepflegt werden. Schadflächen sollen bis 2027 wieder bepflanzt sein. Bezüglich der geforderten Daten liegt das Forstamt über dem Soll, hat jedoch nicht die entsprechenden Flächen gepflegt. Dies ergibt sich daraus, dass manche Flächen häufiger gepflegt werden müssen und sich somit rechnerisch aufsummieren.