Eva Baumgartner

Bereits seit einiger Zeit brodelt es in der Gerüchteküche, dass das Erzinger Winzerfest auf der Kippe steht. Von rückläufigen Besucherzahlen oder finanziellen Defiziten für die Veranstalter war die Rede. Nunmehr ist der Winzerfestausschuss auf die Gemeinde zugetreten, um ein neues Konzept vorzustellen. Wie Martin Stoll betonte: „Wir, die Veranstalter, sind uns einig, dass das Winzerfest in der bisherigen Form nicht mehr durchführbar ist.“

Martin Stoll will gemeinsam mit den Verantwortlichen vom Winzerfestausschuss ein neues Konzept für das Winzerfest in Erzingen erarbeiten.
Martin Stoll will gemeinsam mit den Verantwortlichen vom Winzerfestausschuss ein neues Konzept für das Winzerfest in Erzingen erarbeiten. | Bild: Eva Baumgartner

Viele neue Ideen stehen im Raum

Seit zwei Jahren sei das Winzerfest für die vielen Macher eine finanzielle Nullrunde gewesen. Der Aufwand stünde in keinem Verhältnis zu dem, was unterm Strich übrig bliebe. Aber, so betont er ausdrücklich: „Alle beteiligten, im Festausschuss vertretenen Vereine wollen das Winzerfest keinesfalls sterben lassen, sondern in anderer Form weiterführen.“

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Mehrere neue Ideen stünden dazu im Raum. Demnach zum Beispiel nur noch ein zweitägiges Fest ohne Zelt und Fahrgeschäfte, also ein Fest unter freiem Himmel auf dem Platz der Realschule, zu veranstalten. Fixe Größen wie die Krönung der Weinprinzessin, der Festumzug als auch das Handwerkervesper sollen beibehalten werden.

Große Motivwagen werden auch beim Winzerfestumzug 2022 dabei sein. (Archivbild 2019)
Große Motivwagen werden auch beim Winzerfestumzug 2022 dabei sein. (Archivbild 2019) | Bild: Eva Baumgartner

Genauer nach Einsparmöglichkeiten suchen

„Kleiner, kompakter, gediegener“, soll das Erzinger Fest werden. Darüber hinaus, so Stoll, gehe man genauestens über die Bücher, um Einsparmöglichkeiten zu finden, bestehende und bindende Verträge mit Lieferanten und ähnliches müssten überprüft werden. Noch fehle aber die zündende Idee, wie das Erzinger Fest der Feste zukünftig gestaltet werden solle.

Auf Nachfrage erklärte Bürgermeister Ozan Topcuogullari, dass der Gemeinde die große Tradition des Winzerfestes sehr bewusst sei, sie hoch schätze und betonte: „Das Winzerfest ist die beste Werbung für Klettgau“.

Bürgermeister sieht Fest auf Schulplatz skeptisch

Sehr skeptisch betrachtet der Ratshauschef die Überlegung, das Fest unter freiem Himmel auf dem Schulplatz und ohne Fahrgeschäfte durchzuführen: „Ein verregnetes, stürmisches oder kaltes Wochenende und die Besucher bleiben weg.“ Er plädiert für eine zweite Möglichkeit weiterhin mit einem großen Zelt, aber ein dreitägiges Fest von Freitag bis Sonntag.

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Auch ein kleiner dimensioniertes Zelt zieht der Festausschuss in Erwägung: die Auflösung der Großküche, dann im Zelt mehrere Stände und Anlaufstellen für die Festbesucher. Am Freitag könnte dann das stets gut besuchte Handwerkervesper stattfinden, am Samstag die festliche Krönung und am Sonntag der Umzug. Komplett gestrichen werde dann der bisherige „Badische Abend“.

Wie auch immer, das Erzinger Winzerfest soll weiterhin bestehen nur in anderer, etwas abgespeckter Form. Martin Stoll, Vorsitzender der Winzergenossenschaft, erklärt: „Wir werden ein Konzept erarbeiten, das – so ist der Plan – bis in den nächsten zwei Wochen entwickelt werden soll.“

Infos: Das Erzinger Winzerfest ist das drittgrößte Volksfest im Landkreis. Der Veranstalter ist der Winzerfestausschuss, dort sind die Erzinger Genossenschaftswinzer, der Musikverein, der Radsportverein und die Narrengesellschaft vertreten. Darüber hinaus unterstützen weitere Vereine und Gruppierungen im Dorf den Festausschuss.