Einen ersten Riesenschritt weiter ist die Klettgauer Pfarrhof-Initiative gekommen. Der Einladung zur Gründung eines neuen Vereines in Klettgau, dem Kulturraum Klettgau 2022, folgten rund 80 interessierte Klettgauer aus allen Ortsteilen sowie Nachbarn aus Schweizer Gemeinden. Letztlich endete der Abend in der Weisweiler Halle damit, dass zwei Drittel der Besucher mit ihrer Unterschrift ihre Mitgliedschaft besiegelten und ein neuer Klettgauer Verein aus der Taufe gehoben wurde.
Rückenwind für Erwerb des Pfarrhofs
Ein starker Rückenwind also für die Initiatoren und ihr Projekt zum Erwerb des Erzinger Pfarrhofes, um ihn zu einem soziokulturellen Raum für alle zu entwickeln. Die im Vorfeld gestartete Unterschriftenaktion mit mehr als 800 Unterschriften machte bereits deutlich, dass das große Vorhaben auf eine breite Basis zählen kann.

So auch seitens der hiesigen Abgeordneten, die an diesem Abend mit den beiden Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller (CDU) und mit Niklas Nüssle (Bündnis 90 /Die Grünen) vertreten waren. Ebenso maßgebliche Vertreter der Pfarrgemeinde, der politischen Gemeinde sowie der Klettgauer Vereine. Sie alle ergriffen das Wort, unisono solidarisierten sich alle Redner mit den ambitionierten Pfarrhofplänen, bekundeten ihre Hilfe und Unterstützung, begleitet jeweils von großem Beifall aus dem Saal.
Die überaus lebhafte Versammlung wartete mit zahlreichen interessanten Aspekten und Beiträgen auf. So stellte Markus Süß seine persönlichen Beweggründe für sein Engagement dar: „Ich war schockiert, dass die Kirche ihr Tafelsilber verscherbelt, für mich ein Grund beim Projekt aktiv mitzumachen. Wenn eine solche Liegenschaft nicht in die öffentliche Hand kommt, dann ist sie für die Allgemeinheit verloren, siehe das Tiengener Schloss“, erklärte Süß.
Die Frage, warum ein Verein gegründet werden muss und wichtig ist, führte Thomas Bomans aus: „Die Schaffung einer Rechtsperson, unter deren Dach eine Plattform für Kulturschaffende geschaffen wird sowie Veranstaltungen möglich und rechtlich abgesichert sind und nicht zuletzt Spenden generiert werden können von privaten als auch von juristischen Personen.“ Als den zweiten großen Schritt sei dann die Gründung einer Genossenschaft geplant, unter deren Trägerschaft der Pfarrhof erworben und saniert werden soll.
Die Satzung stellte im Detail Michael Ehm vor, die Mitgliedsbeiträge für Privatpersonen solle demnach 12 Euro pro Jahr, für juristische Person 50 Euro betragen. Die Abstimmung zur Vereinsgründung unter der Leitung von Bürgermeisterstellvertreterin Gabi Gäng-Schmid wurde einstimmig abgesegnet, daran schloss sich die Wahl des Vorstandes an: Michael Ehm, Markus Süß und Nicole Netzhammer sind gleichberechtigte Vorsitzende, Kassiererin ist Sandra Hiesel, Schriftführerin Claudia Rutschmann. Zu Beisitzern wurden gewählt: Iliana Güntert, Heike Stoll, Andreas Weissenberger, Thomas Bomans und Joachim Netzhammer.
Nach dem offiziellen Part bestand noch jede Menge Redebedarf, bei einem geselligen Umtrunk ergaben sich noch viele Gespräche und Diskussionen. Allesamt beseelt von Aufbruchstimmung und Freude darüber, dass ein gemeinsames, großes Projekt der Bürgerschaft Fahrt aufgenommen hat.