Die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Lörrach und Waldshut stieg im Juli erneut an, wie die Arbeitsagentur Lörrach mitteilt. Allerdings gering, um 0,1 Prozentpunkte. Mehr Sorgen bereitet der generelle Mangel an Arbeitskräften, der sich laut Angaben weiter verschärfe. Auch die Fachkräftenachfrage sei nach wie vor hoch.

Junge Menschen melden sich vorübergehend arbeitslos

Nicht alleine die ukrainischen Flüchtlinge, die seit 1. Juni von Jobcentern in den Landkreisen Lörrach und Waldshut betreut würden, seien für den Anstieg der Arbeitslosenquote verantwortlich.

Laut Angaben greifen auch saisonale Effekte. Vor den Sommerferien meldeten sich verstärkt junge Menschen arbeitslos, die erst im Herbst ein Studium oder eine Ausbildung beginnen oder nach ihrer Ausbildung eine Beschäftigung aufnehmen würden.

Geschäftsführerin sieht noch keinen Grund zur Sorge

Für Jenniefer Schmucker, operative Geschäftsführerin bei der Arbeitsagentur Lörrach, käme dieser Anstieg deshalb nicht überraschend. „Zwar ist auch in diesem Monat die Arbeitslosigkeit gestiegen, das ist allerdings saisonüblich und kein Grund zur Sorge“, wird sie zitiert.

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Situation entspannt sich normal zum Ende des Sommers

Menschen die zum Quartalsende gekündigt worden seien, deren befristete Anstellung ausgelaufen sei und junge Menschen, die ihre Ausbildung abgeschlossen oder die Schule beendet hätten, meldeten sich vorübergehend arbeitslos. Schmucker: „Normalerweise entspannt sich die Situation zum Ende des Sommers wieder.“

Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch

Wie die Arbeitsagentur berichtet, ist die Nachfrage nach Arbeitskräften in fast allen Branchen mit 4137 Stellen im Bestand weiterhin hoch. Und das trotz der durch gestörte Lieferketten, die Corona-Pandemie und der stark steigenden Inflation ausgelösten aktuell unsicheren Lage.

1383 Ausbildungsplätze sind unbesetzt, 673 suchen

Ähnlich gestalte sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl der unbesetzten Stellen liege derzeit bei 1383. Darauf kämen 673 junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchten. In der Vergangenheit seien die Relationen ausgewogener gewesen. Schmucker warnt: „Diese Ausbildungslücke heute ist der Fachkräftemangel von morgen.“

Die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick:

In Anbetracht dieser Zahlen beruhigt Schmucker diejenigen, die noch keine Option für den Herbst haben: „Die Chancen auf eine Lehrstelle ab September stehen wirklich gut. Wir helfen dabei, das Richtige zu finden.“

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