Was halten Sie von Wurmkisten?

Markus Wursthorn: „Die Wurmkiste ist eine gute Alternative für das Stadtgärtnern. Die Geruchsbelästigung ist eher noch geringer als beim traditionellen Kompost. Nur sind natürlich die Kompostwürmer Nutztiere wie Bienen, die gepflegt sein wollen. Sie brauchen immer wieder neues Futter in Form von Bio-Abfall und das Endprodukt Wurmkot muss entfernt werden. Drainage und Luftversorgung müssen gewährleistet sein und der Kompost darf nicht zu sauer werden.“

Wie ist es mit der Geruchsbildung?

Markus Wursthorn: „Bei guter Wartung gibt es keine Geruchsbelästigung. Ein bisschen Zeit muss man in die Wurmkiste investieren, mehr als beim traditionellen Kompost. Die Dauer der Kompostierung ist viel geringer als bei traditioneller Kompostierung, etwa halb so lang.“

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Wann ist der richtige Zeitpunkt, im Garten einen Komposthaufen anzulegen?

Markus Wursthorn: „Der klassische Zeitpunkt für das Anlegen eines Komposthaufens ist der Herbst, es geht aber prinzipiell das ganze Jahr. Am besten ist, wenn der Komposthaufen Berührung mit dem Erdboden hat, damit Würmer und Springschwänze einwandern können.“

„Die Wurmkiste ist eine gute Alternative für das Stadtgärtnern“, sagt Markus Wursthorn, Regionalvorsitzender des BUND Hochrhein.
„Die Wurmkiste ist eine gute Alternative für das Stadtgärtnern“, sagt Markus Wursthorn, Regionalvorsitzender des BUND Hochrhein. | Bild: honorarfrei

Was ist dabei zu beachten?

Markus Wursthorn: „Der Komposthaufen muss nach unten drainiert sein, das heißt, der Sud muss abfließen oder in den Boden versickern können. Der Komposthaufen sollte durch ein Vordach, eine Mauer oder Büsche und Bäume vor direkter Sonneneinstrahlung oder Regenschauern geschützt sein. Die unterste Schicht des Haufens muss Strukturmaterial sein, das heißt Stecken, dürres Heu, Stroh, Strünke und Ähnliches. Durch dieses Material kann dann Luft eindringen und Flüssigkeit aussickern.“

Auf was muss man beim Befüllen achten?

Markus Wursthorn: „Wenn sich dann eine Schicht von nassem, nährstoffreichen Küchenabfall oder Rasenschnitt angesammelt hat, kommt optimalerweise wieder eine Schicht von dürrem und durchlässigen Strukturmaterial drauf. Dadurch wird vermieden, dass es feuchte und luftundurchlässige Klumpen gibt (Fäulnis!) und außerdem verbessert sich das Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff. Eierschalen, Kalk oder gepulvertes Vulkangestein etwa vom Kaiserstuhl helfen den Bakterien.“

Nach einem Jahr lässt sich der Kompost schon zum Mulchen im Ziergarten verwenden.
Nach einem Jahr lässt sich der Kompost schon zum Mulchen im Ziergarten verwenden. | Bild: Nestor Bachmann