"Es ist vermutlich das größte Infrastrukturprojekt der Region, mit den größten Auswirkungen auf unser Leben – und trotzdem findet es nur wenig Beachtung", sagte der Laufenburger Bürgermeister Ulrich Krieger jüngst im Gemeinderat Laufenburg über das von der Schweiz geplante atomare Endlager. Nach der diesen November abgeschlossenen zweiten Etappe des Sachplanverfahrens ist der südlich Laufenburg gelegene Bözberg neben Nördlich Lägern und dem Zürcher Weinland eine von drei verbliebenen möglichen Standortregionen. Am Ende der jetzt beginnenden dritten Etappe will die Schweizer Regierung bis voraussichtlich Ende 2029 bekanntgeben, wo die beiden Tiefenlager für hoch- sowie für schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingerichtet werden sollen.

Bild 1: Der Hochrhein erhält ein Atomendlager – und keinen interessiert's</span>
Bild: Schönlein, Ute

Seit Beginn wird das Sachplanverfahren in der Standortregion Bözberg von der Regionalkonferenz Jura Ost begleitet. In ihr sind fast 50 Schweizer und deutsche Gemeinden vertreten. Seit diesem Monat ist die Regionalkonferenz als Verein organisiert. "Es geht vor allem darum, dass sich die betroffenen Gemeinden und die Bevölkerung mit dem Thema Atomendlager auseinandersetzen", umriss Krieger den Zweck der Konferenz. Sie besitze keine Beschlusskraft, könne ein Endlager in der Region also nicht verhindern. Der Laufenburger Bürgermeister ist eines von rund 100 Mitgliedern der Konferenz und ihrer fünf Vorstandsmitglieder.

Gemeinderat bestätigt Krieger

Krieger wird Laufenburg weiterhin im öffentlichen Teilnahmeverfahren vertreten. Der Gemeinderat bestätigte ihn als Mitglied der Regionalkonferenz Jura Ost. Neu vertreten in der Regionalkonferenz sind jetzt auch Waldshut-Tiengen, Dogern und Küssaberg.

Bild 2: Der Hochrhein erhält ein Atomendlager – und keinen interessiert's</span>
Bild: Schönlein, Ute

16 der Konferenzmitglieder kommen aus sieben deutschen Gemeinden. Neben Krieger sind dies die Bürgermeister von Albbruck (Stefan Kaiser), Murg (Adrian Schmidle), Bad Säckingen (Alexander Guhl), Dogern (Fabian Prause) und Küssaberg (Manfred Weber) sowie der Waldshut-Tiengener Ordnungsamtsleiter Ralph Albrecht, dazu aus LaufenburgHeiko Dobler, Hans-Eugen Tritschler und Gerhard Königer, aus MurgHerbert Steinmeier, aus Bad Säckingen Lüder Rosenhagen und Klaus Brehm, aus Albbruck Rolf Rüttnauer, Karl Hofmann und Christian Gäng. Sie arbeiten zum Teil in verschiedenen Fachgruppen mit, die sich beispielsweise mit den sozioökonomischen Wirkungen oder der Sicherheit eines Endlagers befassen.