Die Müllabfuhr im Landkreis Waldshut wird teurer. Mal wieder oder besser gesagt, schon wieder. Denn der Kreistag hat wieder an der Gebührenschraube gedreht und bittet die Bürger ab Januar 2019 erneut stärker zur Kasse – wie schon vor Jahresfrist. Dies auch, weil die Bio-Tonne für wiederverwertbare Abfälle wie Grünschnitt und Küchenreste eingeführt werden muss. Aber nicht nur.
Lange haben die Mitglieder des Kreistages auf der einen und die Kreisverwaltung mit Landrat Martin Kistler auf der anderen Seite um die richtige Höhe der Müllgebühr gerungen. Erst im zweiten Anlauf wurde eine Einigung erzielt.
Und sie fällt niedriger aus, als es der ursprüngliche Verwaltungsvorschlag vorsah. Das ist gut so. Und dies ungeachtet dessen, ob die Kreisräte nun aus tiefster Überzeugung gehandelt haben oder möglicherweise auch mit Blick auf eine mögliche Wiederwahl im kommenden Mai.
Ende einer langen Kette
Klar ist aber auch, dass es die Entsorgung des Mülls nicht zum Nulltarif gibt. Egal ob der Abfall verbrannt (wie der Restmüll), wiederverwertet (wie Altpapier oder Metall) oder ob er ab Januar einer neuen Nutzung zu geführt wird (Biomüll) – mit den unliebsamen Hinterlassenschaften unserer Wohlstandsgesellschaft sind noch viele Menschen und Maschinen beschäftigt, bis am langen Ende der Kette nur noch die Deponierung übrig bleibt.
Hoher Entsorgungsaufwand
Und klar ist ebenso, dass jeder einzelne nur dann sparen kann, wenn er Müll vermeidet oder beispielsweise bereits beim Einkauf darauf achtet, dass erst gar kein Abfall entsteht oder dessen Menge zumindest so gering wie möglich gehalten wird.
Auch wenn dadurch – so paradox es auch klingen mag – die Müllgebühren eher steigen denn sinken werden. Denn der tatsächliche Entsorgungsaufwand sinkt oft mit steigender Menge. Aber letztlich ist jedes Kilogramm nicht erzeugter Müll eine gute Sache.