Vor 25 Jahren
Degernau – Neun Menschen haben in der Silvesternacht beim Brand eines Hauses in Wutöschingen-Degernau ihren gesamten Besitz verloren. Die Ursache des Brandes in dem gemeindeeigenen Gebäude war zunächst unklar. Der Brand im Marienweg wurde gegen 2.32 Uhr am 1. Januar 1995 von einem Nachbarn entdeckt. Über die Rettungsleitstelle alarmiert, rückten die Feuerwehren Klettgau und Wutöschingen sowie DRK-Helfer an. Zu diesem Zeitpunkt schlugen die Flammen bereits aus einem Giebelfenster. Einer der Bewohner sprang aus dem Fenster, wurde dabei leicht verletzt und musste ins Krankenhaus Stühlingen eingeliefert werden. Die Feuerwehren konnten das Haus nicht vor den Flammen retten. Der Schaden wurde mit 250.000 DM beziffert. In dem Gebäude waren eine türkische Familie mit vier Kindern und drei junge Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo untergebracht. Die Bewohner, die in den Flammen ihre gesamte Habe verloren, wurden von der Gemeinde in anderen Wohnungen untergebracht. Noch in der Nacht nahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen nach der Brandursache auf. Die Polizei schloss allerdings einen ausländerfeindlichen Anschlag aus.
Kreis Waldshut – Mit starken Schneefällen hielt am 2. Januar 1995 der Winter im ganzen Kreis Waldshut Einzug. Selbst in den tiefen Lagen fielen mindestens zehn Zentimeter Schnee. Das befürchtete Chaos auf den Straßen blieb jedoch aus. Die Schneeräumdienste hatten durch fehlenden Schülerverkehr und geringen Berufsverkehr weitgehend freie Fahrt, die Räumarbeiten gingen zügig voran. Für die Wintersportler konnten im Schwarzwald jetzt die Loipen und Lifte in Betrieb gehen. In Waldshut freuten sich die Menschen über den nach vielen grünen Wintern selten gewordenen Anblick einer verschneiten Innenstadt. Vor allem die Kinder jubelten über die weiße Pracht – wann kann man schon mal in der Waldshuter Fußgängerzone Schneemänner bauen und Schneeballschlachten schlagen?
Vor 50 Jahren
Lienheim – In Lienheim wurde in der ersten Gemeinderatssitzung des neuen Jahres Anfang Januar 1970 mit der Abschaffung der „Gemeindeschelle“ eine Jahrhunderte alte Tradition beendet. Die Bekanntmachungen der Gemeinde wurden jetzt nicht mehr durch den mit der Schelle durchs Dorf ziehenden Ortsdiener verlesen, sondern an fünf verschiedenen Stellen an wettergeschützten Tafeln ausgehängt. Diese Entscheidung wurde durch den wachsenden Straßenverkehr und den damit verbundenen Lärm ausgelöst, gegen den die Stimme des Ortsdiener zeitweise nicht mehr ankam.
Vor 75 Jahren
Waldshut – Über einen im wahrsten Sinne des Wortes anrüchigen Verkehrsunfall berichtete der Alb-Bote am 2. Januar 1945. Ein Landwirt hatte seinen Traktor mit angehängtem Dungwagen auf einem Feldweg beim Waldshuter Sipo-Sportplatz kurzfristig abgestellt, um die Zufahrt in eine steile Wiese zu erkunden. Das nicht ausreichend gesicherte Gespann setzte sich führerlos in Bewegung und fuhr den Steilhang hinunter, direkt auf das Haus des damaligen Sparkassendirektors Romacker zu. Traktor und stinkender Anhänger wurden durch die Wucht der Fahrt über die hinter dem Haus verlaufende hohe Gartenmauer geschleudert und die Zugmaschine schlug dann krachend ins Wohnzimmer des Hauses hinein, wo sie vor dem Klavier stehen blieb. Der Dungwagen wurde samt Inhalt ans Haus geschleudert. Der Schaden war hoch, Personen wurden nicht verletzt.
Vor 100 Jahren
Tiengen – „Die ehemalige Brauerei Walter samt Inventar in bester Geschäftslage ging durch Kauf um den Preis von 86.000 Mark an den bisherigen Pächter Hermann Mutter über“, schrieb der Alb-Bote am 3. Januar 1920. „Wir zweifeln nicht daran, dass dieser allseits beliebte, tüchtige Mann das Geschäft in die Höhe bringt und wünschen ihm und seiner Familie alles Gute.“