Ufer sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Als Konzessionär für die Nutzung des Rheins ist der deutsch-schweizerische Stromkonzern Energiedienst Holding AG mit Sitz in Laufenburg verpflichtet, den Uferbereich auf einer Strecke von 40 Kilometern in Schuss zu halten.
Wie viele Stunden die sechs bis acht Mitarbeiter hierfür im vergangenen Jahr aufgebracht haben, kann Energiedienst-Sprecher Alexander Lennemann nur schwer abschätzen. „Neben größeren Maßnahmen erfordern etwa Grünschnitt, Verkehrssicherung oder Mäharbeiten viel Aufwand.“
Für die Uferpflege erstelle das Unternehmen langfristige Pflegepläne, die von Behörden beidseits des Rheins abgenommen werden. Die Pflegepläne werden in ein geografisches Informationssystem eingespeist. „Über Tablets können sich die Mitarbeiter informieren, wo welche Pflegemaßnahmen durchgeführt werden müssen“, sagt Jochen Ulrich, Leiter Asset Management.
Bäume spielen wichtige Rolle
Eine Herausforderung besteht für Energiedienst im Umgang mit dem Biber, auf dessen bevorzugtem Speiseplan Weichhölzer wie Pappeln oder Weiden stehen. „Vom Biber bevorzugte Bäume lassen wir stehen, sofern sie nicht die Verkehrssicherheit beeinträchtigen“, so Ulrich. Altbäume, die als schützenswert erachtet werden, versehen die Mitarbeiter mit Drahtgeflechten. „Wir müssen die alten Geflechte peu à peu ersetzen“, so Ulrich.

Für den Biber werden auch neue Weiden gepflanzt. Angesichts des Klimawandels sei gerade beim Pflanzen von Bäumen etwas mehr Pflege nötig. „Wir gießen die Bäume häufiger und länger, bis sie Wurzeln haben, die bis zum Grundwasser reichen“, sagt Ulrich.
Daneben habe das Unternehmen im vergangenen Jahr mehrere Bäume gefällt und sie in die Flachwasserzonen ins Ufer gelegt. „Die Verästelungen der sogenannten Raubäume dienen jungen Fischen als Versteck vor Fressfeinden“, erklärt Ulrich.
Im Fokus stünde auch die Pflege des Aufstiegs- und Laichgewässer in Rheinfelden. Mit Baggern hat das Unternehmen dort den Kies im Rhein umgegraben, damit neue Laichplätze entstehen.
Inseln frei für Flussregenpfeifer
Zu den Aufgaben gehört auch, die Strauch- und Wiesenpflege. „Wir schauen hier etwa, dass wir für den Flussregenpfeifer kleine Inseln von der Vegetation befreien können“, sagt Ulrich. So findet sich das Nest des Vogels oftmals am offenen Boden nicht weit vom Wasser entfernt.
Daneben sorgen die Mitarbeiter dafür, dass Neophyten wie Springkraut oder Sommerflieder keine Überhand gewinnen. „Dies müssen ausgerupft oder durch Mähen entfernt werden“, so Ulrich, der sagt, dass für dieses Jahr keine größeren Maßnahmen anstehen, sondern „nur der normale Jahresunterhalt“.