Was ist für mein Haustier im Sommer wichtig?
Während Menschen bei hohen Temperaturen ordentlich ins Schwitzen kommen und so ihre Körpertemperatur regulieren, können viele Tiere, wie Hunde, nur über die Pfoten und über Hecheln schwitzen, sagt Susanne Weber, Tierärztin in Albbruck. Allgemein gilt, dass die Tiere in der Sommerhitze schneller schlapp sind und zum Teil auch weniger essen. Für Abkühlung können neben genügend Trinkwasser und Schattenplätzen auch kalte Tücher sorgen, sagt Weber.
Wie viel Wasser brauchen Haustiere im Sommer?
Wichtig ist, sagt Susanne Weber, dass immer ausreichend Wasser zur Verfügung stehe, das für die Tiere jederzeit frei zugänglich erreichbar ist. Es empfehle sich auch, mehrere Näpfe aufzustellen, sagt Weber, und für schattige Plätze zu sorgen.

Können Tiere Sonnenbrand bekommen?
Obwohl Katzen im Gegensatz zu Hunden selbstständig nach schattigen Plätzchen suchen, sollte man bedenken, dass Katzen tatsächlich Sonnenbrand bekommen können. Sind die Tiere auch im Sommer draußen unterwegs, empfiehlt es sich, Ohren und Schnauze mit Sonnencreme, am besten 50 Plus einzucremen, sagt Weber.

Wann gehen wir heute Gassi?
Hunde sollten nur noch frühmorgens oder spätabends ausgeführt werden, empfiehlt die Tierärztin. Auf kranke und ältere Tiere sei dabei besonders zu achten. Zum Gassi gehen darf das Tier auch kurze Zeit mit dem Auto transportiert werden. In allen anderen Fällen rät Susanne Weber dringend davon ab, Hunde mit ins Auto zu nehmen, da bei den aktuellen Temperaturen schnell ein Hitzschlag droht.

Sollten Hunde im Sommer noch geschoren werden?
Es kommt immer auf die Rasse an, sagt Susanne Weber. Grundsätzlich gelte aber, dass Hunde, bei denen das Scheren empfohlen wird, auch im Sommer leichter und fröhlicher unterwegs sind, wenn sie geschoren werden.
Wie sieht es bei Hasen und Meerschweinchen aus?
Bei Hasen und Meerschweinchen im Außengehege ist die Hitze besonders gefährlich. Hier sind nicht nur schattige Plätzchen und ausreichend Trinkwasser wichtig, sondern auch eine regelmäßige Kontrolle auf Madenbefall. Schmeißfliegen und andere Fliegenarten legen ihre Eier am Tier ab. Die innerhalb kürzester Zeit geschlüpften Maden fressen sich dann tief in die Haut der Nager und führen mindestens zu schweren Verletzungen der Tiere.
Wie kann bei Vögeln für Abkühlung gesorgt werden?
Vögeln könne man mit Ventilatoren im Raum behelfen, sagt die Tierärztin. Wenn der Luftstrom nicht direkt auf die Vögel gerichtet sei, kann der Raum so heruntergekühlt werden. Auch kühle Tücher auf dem Käfig könnten für Abkühlung sorgen.
Auf welche Warnsignale sollte geachtet werden?
Symptome, die auf einen Hitzschlag hindeuten, sind ein schlapper Kreislauf: Das Tier ist geschwächt, legt sich flach auf den Boden und hechelt stark, sagt Susanne Weber. Ein guter Rat sei es auch, die Mundschleimhaut des Tieres im Auge zu behalten, sagt die Tierärztin. Ist diese blass, sollten Tierbesitzer handeln. Wichtig dabei ist: Die Tiere nicht abrupt runterkühlen, sondern langsam mit feuchten Tüchern an den Pfoten anfangen und diese nach und nach auf den gesamten Körper ausweiten. Auch ein Anruf beim Tierarzt könne helfen, sagt Weber. Viele Tierärzte stehen auch am Telefon mit Rat und Tipps zur Seite.
Wie sieht es eigentlich mit Spritzen und Impfungen bei heißen Temperaturen aus?
Spritzen und Impfungen seien auch bei hohen Temperaturen kein Problem, sagt Susanne Weber. Allerdings seien es zurzeit tatsächlich weniger Impfungen in ihrer Praxis. Ob das an der Trägheit der Tiere oder ihrer Besitzer liegt, die bei über dreißig Grad nicht vor die Tür gehen wollen, sei dahingestellt.