Bei der Landtagswahl am 14. März treten im Wahlkreis Waldshut Kandidaten von insgesamt zwölf Parteien an. Neben den fünf im Landtag vertretenen Parteien (Grüne, CDU, AfD, SPD und FDP) treten auch sieben im Landtag bisher nicht vertretene Parteien im Wahlkreis mit Bewerbern an: Die Linke, die Ökologisch-Demokratische Partei/Familie und Umwelt (ÖDP), Volt Deutschland (Volt), WIR 2020 (W2020), Freie Wähler, Klimaliste Baden-Württemberg (KlimalisteBW) und Basisdemokratische Partei Deutschland (dieBasis). Wir haben die Bewerber dieser sieben Parteien gebeten, sich und das Programm ihrer Partei kurz vorzustellen. Fünf haben diese Möglichkeit genutzt. Jedem standen dafür 1000 Zeichen zur Verfügung. Weil Ulrich Gurzinski (W2020) diese Marke wesentlich überschritten hat, haben wir seinen Text von hinten auf die vorgegebene Länge eingekürzt.

Robert Kuhlmann (Die Linke):

Robert Kuhlmann, Landtagskandidat Die Linke im Wahlkreis Waldshut.
Robert Kuhlmann, Landtagskandidat Die Linke im Wahlkreis Waldshut. | Bild: Kuhlmann, privat

Mein Name ist Robert Kuhlmann, ich bin 27 Jahre alt und kandidiere bei der Landtagswahl für Die Linke in Waldshut. Von Beruf bin ich IT-Sicherheitsengineer in einem Basler IT-Startup. In der Partei bin ich seit 2017 und war, bis zu meinem Umzug, Mitglied des Umweltausschusses in Wuppertal. Durch meinen Beruf und die Erfahrungen im Ausschuss sind meine politischen Themenschwerpunkte die Klima- und Digitalisierungspolitik. Was möchte ich im Landtag erreichen? Ich möchte, dass im Land endlich eine konsequente Klimapolitik gemacht wird, da die Regierung dies verschläft. Ich setzte mich für den Ausbau der Mobilität ein. Dies beinhaltet sowohl die Stärkung des ÖPNVs, als auch BaWü zu einem Modellland für die vom Fraunhofer-Institut entwickelten TCR Kraftstoffe zu machen. Weiterhin stelle ich mich klar gegen die Schließungen weiterer Krankenhäuser und für die Schaffung neuer Stellen in der Pflege. Es gibt mehr zu tun, als ich hier ausführen kann, aber ich glaube wir schaffen das... Mit Links.

Kilian Kronimus (ÖDP):

Kilian Kronimus
Kilian Kronimus | Bild: privat, Kronimus

Mein Name ist Kilian Kronimus, Alter 56, wohnhaft in Albbruck. Ich trete für die Ökologisch-Demokratische Partei/Familie und Umwelt (ÖDP) im Wahlkreis 59 Waldshut an. Meine Hauptthemen sind die Digitalisierung der Schulen und den Ausbau des schienengebundenen Nahverkehrs. Ich setze mich für den durchgehenden zweigleisigen Ausbau und der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke zwischen Basel und Singen ein. Ich fordere die Reaktivierung der Wehra- und Wutachtalbahn. Als Berufschullehrer in Lörrach kenne ich die Probleme der Schülerbeförderung insbesondere der Schüler, die aus Waldshut nach Lörrach müssen. Der Corona-Lockdown hat aufgezeigt, dass die Digitalisierung in den Kinderschuhen steckt. Die IT-Infrastruktur der Schulen muss von IT-Kräften am Laufen gehalten werden und nicht durch Lehrkräfte, die dem regulären Unterricht entzogen werden. Wenn Industrie 4.0 in den Berufsschulen Fuß fassen soll, muss man Gas geben und nicht ständig auf der Bremse stehen bleiben.

www.oedp-bw.de/

Dominik Brox (Freie Wähler):

Dominik Brox aus Waldshut ist Landtagskandidat der Partei Freie Wähler im Wahlkreis Waldshut.
Dominik Brox aus Waldshut ist Landtagskandidat der Partei Freie Wähler im Wahlkreis Waldshut. | Bild: privat/Brox

Dominik Brox tritt dieses Jahr das erste Mal zur Landtagswahl an. Mit dem Bestreben bürgernahe Politik zurück in die Mitte zu bringen, trat der 29-Jährige Anfang 2019 der Partei Freie Wähler bei. Im selben Jahr war er Mitbegründer der Jungen Freien Wähler, bei welchen er aktuell als stellvertretender Landesvorsitzender tätig ist. Er hat sich den Kernthemen „Bildung“ und „Erneuerbare Energien und E-Fuels“ verschrieben, weshalb er den jeweiligen parteiinternen Landesfachausschüssen angehört, um darin aktiv an Lösungskonzepten für Baden-Württemberg mitzuarbeiten. Zu seinen Grundsätzen gehört das tiefere Einbinden der Bürgerinnen und Bürger sowie deren Gemeinden in den politischen Entscheidungsprozess. Brox wuchs in Eberbach nahe Heidelberg auf und studierte Wirtschaftsinformatik. Sein Herz verlor er jedoch nicht dort, sondern in Waldshut-Tiengen, wo er mit Frau und Kind seine neue Heimat gefunden hat.

www.freiewaehler-bw.de/

Ulrich Gurzinski (W2020):

Jahrgang 1959, ledig, Informatiker. Lebenserfahrung: Großindustrie und Selbstständigkeit: Hoechst AG, BMW. Aufbau und Leitung eines Software-Vertriebsbüros, sowie eines Großhandels für Bio-Lebensmittel. Übersetzer. Englisch- und Deutsch-Lehrer. Interesse: Sport, Kunst, alternative Medizin. Ich schätze die Verschiedenartigkeit der Menschen und Kulturen. Sie verdienen keine Spaltung, sondern Bewunderung und Anerkennung. Seit 2017 lebe ich in Waldshut-Tiengen, in einer der schönsten Gegenden Deutschlands. Corona-Politiker haben überreagiert. Angst und Panik schadet. Natürlich müssen gefährdete Menschen wirksam geschützt werden. Doch Demokratie, Freiheit und Wissenschaftlichkeit leiden sehr. Für mich steht der Mensch und das Allgemeinwohl im Mittelpunkt. Ziel: so wenig Staat wie möglich, aber so viel wie nötig. In einer lebendigen Demokratie kommen Politiker zusammen, um in einem konstruktiven Dialog eine noch bessere Lösung zu finden. Wir brauchen den mündigen Bürger. Jeder Bürger muss vor der Wahl so umfassend und verständlich informiert werden.

www.wir2020bw.de

Kai Stricker (Volt):

Kai Stricker ist Kandidat von Volt für die Landtagswahlen im März.
Kai Stricker ist Kandidat von Volt für die Landtagswahlen im März. | Bild: Bild: ©KIT Markus Breig

Ich heiße Kai Stricker, bin 28 Jahre alt und arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruher Institut für Technologie und promoviere im Bereich Geothermie. Aufgewachsen bin ich jedoch in Bernau im Schwarzwald und fühle mich meiner Heimat weiterhin sehr verbunden. Daher möchte ich diese nun für Volt im Landtag von Baden-Württemberg vertreten. Mein Hauptziel ist, dass die Bewältigung der Klimakrise und das Einhalten des 1,5 Grad Ziels endlich politisch die höchste Priorität erhalten. Außerdem muss Mobilität endlich auch im ländlichen Raum neu gedacht werden und Digitalisierung in allen Bereichen unseres Lebens – das betrifft nicht nur Schulen oder die Verwaltung – endlich ihren notwendigen Stellenwert erhalten, damit unsere Heimat auch weiterhin ein attraktiver Wohnort bleibt. Zusätzlich brauchen wir mehr Europa in der Politik in Baden-Württemberg; von der Grenznähe zur Schweiz oder Frankreich können wir nur profitieren und müssen dafür mehr kooperieren und voneinander lernen.

www.voltdeutschland.org/bw/