Einige Jahrzehnte zuvor schwammen noch Forellen im Seltenbach, im Oktober vor 25 Jahren gammelten alte Autoreifen, Schrott und Plastikabfall im Wasser vor sich hin. Und das stank bis hinunter zum Stadtbach, der vom Seltenbach über das „Forellenbächle“ gespeist wird, zeitweise sogar nach Jauche.
Wasser des Seltenbachs ist nur eine weiße Brühe
Nicht erklären konnte sich das städtische Tiefbauamt das Phänomen, als Spaziergänger das Wasser des etwa 4,5 Kilometer langen Seltenbachs als weißliche, stinkende Brühe vorfanden. Eingeleitet in den Bach würden über drei Kammergruben mit mechanischer Reinigung häusliche Abwässer der damals 65 Einwohner von Waldkirch, so das Amt. Dabei handle es sich aber um maximal 130 Liter pro Tag, eine eigentlich unproblematische Menge.

Allenfalls könne es passiert sein, dass Landwirte mit Gülle dem Bach zu nahe gekommen seien. Vom Tiefbauamt bestätigt wurde, dass der vom Seltenbach gespeiste Stadtbach vor einiger Zeit nach Jauche gestunken hatte. Nachforschungen hätten ergeben, dass Landwirte ihre Jauchefässer mit dem Wasser des Bachs ausgespült hätten.
Autoreife, Bügeleisen, Metall- und Plastikteile liegen im Wasser
„Darüber sind wir noch nicht informiert worden, werden uns nun aber darum kümmern“, sagte ein Mitarbeiter des Tiefbauamts über den Zustand, dass 20 ausgediente Autoreifen, zum Teil mit Felgen, vergammelte Schaumstoffmatten, Bügeleisen und andere Metall- oder Plastikteile auf Höhe der drei städtischen Häuser am Ortsende von Waldshut im Wasser des Seltenbachs liegen.
Hinter den städtischen Sozialhäusern an der Schmitzinger Straße gammelten damals unter anderem drei ausgediente Autos, ein ausgebrannter Kleinbus und ein völlig überfüllter großer Müllcontainer vor sich hin, davor lagen Müllfetzen, Schmutz und Glasscherben.
Die Stadt ist als Eigentümerin des Gewässers dafür auch unterhaltspflichtig. Doch der Sprecher des Tiefbauamts sah auch alle Bürger und speziell die Bewohner der Häuser direkt am Seltenbach in der Pflicht. Er sagte: „Jeder sollte sich darum kümmern, dass die Landschaft sauber bleibt, in erster Linie seine eigene Umgebung.“