Sommer, Sonne, Sandstrand. Badevergnügen ist garantiert. Und das nahezu vor der Haustüre, am Rhein bei Leibstadt in der Schweiz. Der Badeort westlich des Stauwehrs gegenüber der deutschen Gemeinde Dogern ist offensichtlich kein Geheimtipp mehr.
Müll, Fäkalien und Lärm
Aber das Verhalten der Badegäste wirft einen Schatten auf den Strand. Sie vermüllen das Gelände, hinterlassen ihre Notdurft und lärmen, wie Leibstadts Gemeinde-Ammann Hanspeter Erne schildert. Der Gemeinderat will das Gelände sperren, wenn sich das Verhalten der Badefreunde nicht ändert.
Der sogenannte Nachtigallstrand ist seit einigen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel für Schwimmer und Sonnenanbeter. Doch so viele Menschen wie in diesem Jahr, seien noch nie gekommen, sagt Erne. „Sicher 50 Prozent kommen aus Deutschland“, erklärt der Ammann.
Weil viele deutsche Bäder zu sind
Er kennt den Grund: Corona. Einige Bäder auf der deutschen Seite seien geschlossen. Die Menschen suchen andere Möglichkeiten. „Am Samstag vor einer Woche sind die Autos zweireihig bis zum Kreisel in Dogern gestanden“, beschreibt er.
Am vergangenen Wochenende hätten sich bis zu 400 Personen pro Tag auf dem 200 Meter langen Strand aufgehalten. Die Abstandsregeln seien kaum eingehalten worden. Ein massives Parkproblem komme hinzu.
Die Prognose: Heißes Wochenende
Und am kommenden, laut Prognosen heißen Wochenende, rechnet er wieder mit vielen Badegästen. „Wir haben ja kein Problem damit, dass die Leute dort baden, wenn sie ihren Müll mitnehmen und die Regeln einhalten“, sagt Erne.
Eingegrabene Flaschen, Socken, Hygieneartikel, Grillzangen oder gar Grills hätten die Gemeindearbeiter gefunden. Obwohl an zwei Orten Abfallsysteme stehen, an denen die Besucher den Müll sogar trennen können. Trotzdem habe das Bauamt an einem Wochenende 1500 Liter Abfall – das gibt zwei volle Abfallcontainer – zusammen gelesen.
Auf Dauer nicht mehr finanzierbar
Die Beseitigung von Fäkalien und überall verstreuter Hygieneartikel sei ekelhaft, die tägliche Komplettreinigung und Müllentsorgung auf Dauer nicht mehr finanzierbar.

Die Gemeinde hat reagiert, erst einmal mit Hinweisen auf einem Schild am Strand, auf der Internetseite und eigenen Facebookseite aufmerksam gemacht. Die Botschaft ist klar: Kein Lärm, Abfall mitnehmen und Corona-Schutzmaßnahmen beachten.
Besser, aber noch nicht gut
Erne mahnt: „Es ist besser geworden, aber immer noch nicht gut. Entweder die Leute kommen zur Vernunft oder wir machen dicht.“ Dann müssten die Zugänge eingezäunt werden, und der Bereich werde von der Polizei kontrolliert.