Was passiert im Energienetzwerk?
Seit drei Jahren sind Grenzach- Wyhlen, Maulburg, kleines Wiesental, Murg, Wehr, Stühlingen, Grafenhausen, Ühlingen-Birkendorf sowie die beiden Landkreise Lörrach und Waldshut in einem Netzwerk der Energieagentur Südwest vereint. Inhaltlich geht es dabei um Maßnahmen, Energie und Kosten einzusparen. „Im Rahmen des Netzwerks haben wir diese Kommunen bei der Einführung eines kommunale Energiemanagement unterstützt. Dies beinhaltet die Erfassung der Energie- und Wasserverbräuche aller Liegenschaften, Veröffentlichung eines jährlichen Energieberichts, Energiecontrolling, Betriebsoptimierung bestehender Anlagentechnik, Hausmeisterschulung und Motivation von Gebäudenutzern zu energiesparendem Verhalten“, erklärt Franziska Kennemann, Energieberaterin und Projektleiterin bei der Energieagentur.
Wie funktioniert das?
Auch das erklärt Kennemann: So wurden in allen Kommunen Energieteams mit Mitgliedern aus der Verwaltung gebildet, die sich regelmäßig treffen, um energierelevante Themen in der Verwaltung zu besprechen und konkrete Maßnahmen zu beschließen.

„Das Energiemanagement bringt Transparenz in die Energieverbräuche, deckt Abrechnungsfehler und Einsparmöglichkeiten auf und schafft eine breite Verankerung des Themas Klimaschutz in den Kommunen durch die Integration vieler Personen von der Leitungsebene bis zur Ausführung“, so die Projektleiterin.
Was hat die Kommune von einer Mitgliedschaft?
Der Fokus der Energieagentur liegt eigenen Angaben zufolge liegt auf der individuellen Beratung jeder Kommune, beispielsweise bei der Einführung eines monatlichen Energiecontrolling, der Optimierung von Heizungseinstellungen, regelmäßigen Begehungen der Liegenschaften oder auch die Schulung von Nutzern und Gebäudeverantwortlichen. „Viele Kommunen schrecken vor dem hohen Arbeitsaufwand bei der Einführung eines Energiemanagements zurück“, sagt Franziska Kennemann. Hierbei könne die Energieagentur aber unterstützen und konkrete Aufgaben übernehmen, beispielsweise die Schulung von Mitarbeitenden, um den Aufwand für die Verwaltung zu reduzieren. Die Projektleiterin ergänzt: „Die Teilnahme der restlichen Gemeinde aus Lörrach und Waldshut wäre ein starke Signal für die Region Hochrhein und würde einen erheblichen Beitrag zur Klimaschutz leisten.“
Warum nimmt die Stadt Stühlingen teil?
Zusätzlich zum individuellen Coaching treffen sich die teilnehmenden Kommunen regelmäßig, um über Fachthemen zu diskutieren. „Wir sehen gerade in dem gemeinschaftlichen Ansatz und in der Begleitung durch einen externen Partner wie der Energieagentur Südwest eine gute Möglichkeit, gemeinsam Synergien zu nutzen, vom gegenseitigen Austausch zu profitieren und so auch den Aufwand aus Gemeindesicht für die Optimierungen möglichst gering zu halten,“ kommentiert Frank Gatti, Bauamtsleiter der Stadt Stühlingen. „Besondere Bedeutung hat bei kommunalen Liegenschaften auch die Vorbildfunktion der Kommunen“, so Frank Gatti weiter: „Der eigene Gebäudebestand sollte energetisch so gut aufgestellt sein wie möglich, auch um gegenüber den Bürgern aufzuzeigen, dass sich energetische Sanierungen und der bewusste Umgang mit Energie lohnen.“
Was kostet die Teilnahme?
Das neue Netzwerk „Klimaschutz im Verbund“, das 2021 starten soll, wird vom PtJ (Projektträger Jülich) im Rahmen der Kommunalrichtlinie gefördert. „Das PtJ hat Anfang August den Fördersatz von 60 auf 70 Prozent erhöht, wodurch der Anteil der Kommune nochmal sinkt. Es können bis zu 40.000 Euro in drei Jahren abgerufen werden und für die definierten Themen des Netzwerks genutzt werden“ erklärt Franziska Kennemann. Themen seien hier unter anderem Öffentlichkeitsarbeit für Klimaschutz, Einführung und Ausbau eines kommunalen Energiemanagements sowie Hebung der Erneuerbare Energien Potentiale in der Kommune durch Nutzung von Photovoltaik und Wärmenetzen. Das Netzwerk „Klimaschutz im Verbund“ biete mehr Flexibilität, um jede Kommune je nach individueller Situation vor Ort, unterstützen zu können.