Bei der Wiederverwertung von Haushaltsabfällen schlägt der Landkreis ein neues Kapitel auf: Man plane die Sammlung von pflanzlichem Speiseöl und altem Frittierfett zunächst als Versuch auf drei Recyclinghöfen, kündigte Landrat Martin Kistler vor dem Umweltausschuss des Kreistags an. Thema der Sitzung war auch der andauernde Ärger über wilde Müllablagerung.

Das Altöl aus der Küche kann laut Kreischef bei der Herstellung von Dieselkraftstoffen verwenden werden. Der Versuch soll auf den Recyclinghöfen in Ettikon, Laufenburg und Bonndorf laufen. Sollte die Erfassung funktionieren, würden bald auch die anderen 20 Recyclinghöfe im Kreisgebiet Altfett entgegennehmen.

Müll sorgt weiter für Ärger

Während Abfallbetriebsleiter Elmar Weißenberger den Landkreis „auf dem richtigen Weg“ zur Kreislaufwirtschaft sieht, beschäftigt ein altes Problem immer wieder die Bürger und Politiker.

Kreisrat Fred Thelen (Freie Wähler) stößt sich an dem zunehmenden Hausmüll in öffentlichen Abfallkörben oder sogar daneben. Landrat Kistler findet das Verhalten ebenfalls nicht tolerabel und hofft, dass aufmerksame Bürger auch einmal zur Anzeige schreiten, wenn sie illegale Entsorgung be-obachten.

Gemeinden fühlen sich alleingelassen

Zunächst sind die Städte und Gemeinde für die Beseitigung der Müllhäufen zuständig. Dass der Landkreis hier ein Problem „auf die Gemeinden abwälzt“, wie Kreisrätin Marita Höckendorff (Grüne) argwöhnte, wollte Elmar Weißenberger nicht so stehen lassen.

In der Regel rufe das Rathaus die Abfallwirt-schaft an und die trage meistens die Kosten für den Abtransport, selbst für Autowracks und Bauschutt. Der Aufwand der Abfallbehörde fließt somit auch in die Kalkulation der Müllgebühren ein.

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