Viele im Kreistag werden auch diese Woche wohl gedacht haben: Es gibt bei Gott wichtigere Themen, um die sich der Kreistag kümmern muss. Ganz genau. Hätte das Vorgängergremium vor acht Jahren keine Staatsaffäre aus einem Blechschild mit drei Buchstaben gemacht, hätte sich der heutige Bad Säckinger Gemeinderat und der heutige Kreistag in Waldshut mit dem Thema gar nicht mehr beschäftigen müssen. SÄK wäre heute eines unter über 300 Altkennzeichen, die in der Bundesrepublik seither meist geräuschlos eingeführt wurden. Und der Kreis wäre nicht mehr oder weniger gespaltener als er es heute ist.
Dabei geht es in unserem Landkreis nur um ein einziges Kennzeichen. Anders als in der Ortenau, wo neben Offenburg auch Kehl, Lahr, Wolfach und Bühl eigene Nummern haben. Insgesamt fünf. Im Kreis Freudenstadt sind es derer vier. Hinzu kommt: Es geht im Landkreis Waldshut um ein Kennzeichen mit hohem Originalitätsfaktor. SÄK ist wie auch LEO (Leonberg) ein Kürzel das auffällt und direkt auf die Herkunft verweist.
Die Einführung des SÄK-Kennzeichens tut wirklich keinem weh. Und anders als die wie üblich uninformierten Eiferer in den sozialen Netzwerken behaupten: Es wirft beim Landkreis keine Kosten auf. Wer sein Auto ummelden will, muss es selber bezahlen. Nie war davon die Rede, dass der Kreis das übernimmt. Also, es finden sich irgendwie keine wirklichen Argumente, die dagegen sprechen. Das sah auch die Mehrheit im Kreistag diese Woche so. Dabei hat sich an der Sachlage in den vergangenen acht Jahren kaum was geändert. Aber dafür zumindest das Verständnis für den Bad Säckinger Wunsch. Und damit ist das Thema jetzt hoffentlich abgeräumt.