Andrea Marti, AZ

„Es hätten schon mehr Leute sein dürfen“, sagt der Fricker Badmeister Markus Bättig zu den ersten zwei Wochen, seit die Schwimmbäder, in der Schweiz liebevoll „Badis“ genannt, wieder offen sein dürfen. Das Wetter war durchwachsen, ähnlich fielen deshalb auch die Besucherzahlen aus. Derzeit steigen die Temperaturen und die Regenwolken verschwinden. Deshalb rechnen die Bademeister nun mit vollen Becken. So voll wie in früheren Jahren werden sie wegen Corona aber mit Sicherheit nicht.

Begrenzte Besucherzahlen

Grundsätzlich muss jedes Badi eine Besucherobergrenze festlegen: Im großen Terrassenbad in Baden dürfen 3000 Personen gleichzeitig sein, im Kuba Rheinfelden 1320, im Regibad Zurzach nur 650. In manchen Bädern sind die Eintritte darüber hinaus zeitlich beschränkt: So darf man beispielsweise im Aarauer Schachen nicht länger als vier Stunden verweilen.

Elektronische Zählsysteme, farbige Karten und Stoffbändchen

Kontrolliert werden die Eintritte in den Bädern unterschiedlich. Einige setzen auf elektronische Zählsysteme, wie sie momentan überall zu sehen sind. Dazu gehören unter anderem die Lenzburger Badi, der Wohler Schüwo-Park oder das Freibad Brugg.

Einen anderen Weg gehen das Vitamare Bad in Frick oder das Bad im Aarauer Schachen: In Frick werden am Eingang Jetons ausgegeben, die beim Betreten eines Beckens dem Badmeister ausgehändigt werden müssen. Beim Verlassen der Becken und der Anlage bekommt man den Jeton zurück. Davon erhofft sich das Personal eine Kontrolle über die Gesamtzahl der Leute in Bad und Becken.

Gitter am Schwimmbecken im Vitamare in Frick/CH.
Gitter am Schwimmbecken im Vitamare in Frick/CH. | Bild: Vitamare Frick

Im Aarauer Schachen erhalten die Besucher eine Karte, deren Farbe für einen Zeitraum steht – beispielsweise blau für 10 bis 14 Uhr. So sieht das Personal nicht nur, wann die maximale Anzahl erreicht ist, sondern auch, wer die erlaubten vier Stunden im Bad verbracht hat. Ähnlich werden in Lenzburg die Badegäste gezählt: „Alle Besucher bekommen ein Bändeli“, sagt Badmeister Christof Hübscher.

Ganz viel Desinfektionsmittel, ganz viele Markierungen

Überdies hat jedes Freibad eigene Vorkehrungen: „Ganz viel Desinfektionsmittel, ganz viele Markierungen“, fasst Badmeister Peter Haltiner die Maßnahmen im Regibad Mittleres Wynental zusammen. Im Schwimmbad Zofingen wurden die Gruppenumkleidekabinen geschlossen, die Einzelkabinen sind dafür gratis. In manchen weiteren Schwimmbädern bleiben Rutschbahnen geschlossen. Andere vermieten keine Liegestühlen oder stellen keine Spielgeräte zur Verfügung.

Einschränkungen sind einschneidend

Im Badener Terrassenbad sind nur halb so viele Besucher erlaubt, wie an Spitzentagen möglich wären. Zudem bedeuten die Konzepte viel mehr Reinigungsaufwand. Das bedeutet zwar meist nicht, dass die Bäder mehr Personal einstellen müssen. „Es kommt einfach ein Mehraufwand auf das bestehende Personal zu“, sagt aber Badmeister Haltiner.

Den finanziellen Einbußen, die wegen der begrenzten Besucherzahlen drohen, begegnen einzelne Bäder mit einer Saisonverlängerung. So schließt das Bad in Zofingen erst am 17. Oktober statt wie üblich schon Mitte September. Überall ist das aber nicht möglich: „Badis, die keine Wasserheizung haben, können nicht einfach einen Monat länger öffnen“, sagt der Lenzburger Badmeister Christof Hübscher.

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