In den Morgenstunden am Mittwoch, 17. Januar, hat Glatteis auf den Straßen in vielen Regionen zu einer Häufung von Verkehrsunfällen geführt. Die aktuellen Wetterbedingungen haben zu erheblichen Herausforderungen für den Verkehr und die Verkehrsteilnehmer geführt, schreibt das Polizeipräsidium Freiburg in einer Pressemitteilung. Glücklicherweise sind bisher überwiegend Verkehrsunfälle mit Blechschäden zu verzeichnen, so die Polizei weiter.

So ist die Lage im Landkreis Waldshut

„Bisher haben wir nur einzelne Unfälle mit Blechschäden verzeichnet“, sagt Polizei-Pressesprecher Mathias Albicker auf Nachfrage. Diese haben sich eher in den Höhenlage wie Bonndorf und Stühlingen ereignet. Gegen 8 Uhr ist ein erster Unfall bei Detzeln mit einer verletzen Person bei der Polizei gemeldet worden. Auf der Rheinebene sei die Lage bisher eher entspannt.

Albicker schreibt gegen 12 Uhr: „In den Morgenstunden des Mittwochs registrierte die Polizei im Landkreis Waldshut zehn witterungsbedingte Verkehrsunfälle.“ Eine Autofahrerin (22) ist bei einem Unfall leicht verletzt worden.

Die 22-jährige geriet laut Angaben gegen 7 Uhr auf der L159 zwischen Detzeln und Tiengen auf der glatten Straße in einer Kurve ins Schleudern. Ihr Auto kam von der Straße ab und blieb in einem Acker stehen. Die leicht verletzte Fahrerin wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus zur ambulanten Versorgung gebracht. „Am Auto entstand ein Totalschaden in Höhe von mehreren tausend Euro. Bei allen anderen Unfällen blieb es bei Blechschäden“, schreibt Albicker.

Das demolierte Auto liegt nach dem Unfall in Bad Zurzach auf dem Dach.
Das demolierte Auto liegt nach dem Unfall in Bad Zurzach auf dem Dach. | Bild: Kantonspolizei Aargau

In Bad Zurzach landet ein Auto auf dem Dach

Im Kanton Aargau krachte es auf den glatten Straßen in der Nacht bereits 15 Mal, wie die Kantonspolizei schreibt. Auch hier sei es in den meisten Fällen bei Blechschäden geblieben. Nur bei einem Unfall in Bad Zurzach wurde ein Autofahrer (43) verletzt und wurde ins nächst gelegene Krankenhaus gebracht.

Der Mann verlor kurz nach Mitternacht auf der Bruggerstraße am Ortseigang die Kontrolle über sein Fahrzeug, das zunächst in einen Betonpoller krachte, sich dann überschlug, sich mehrfach um die eigene Achse drehte und auf dem Dach liegen blieb.

Ein Auto, vermutlich ein grauer Volvo, das in dieselbe Richtung fuhr, geriet ebenfalls ins Rutschen und streifte das Fahrzeug, das auf dem Dach lag. Der Fahrer fuhr weiter. Die Kantonspolizei sucht Fahrer und Auto und bittet Zeugen, sich bei der Mobilen Polizei in Schafisheim (0041 62 8868888, mobilepolizei@kapo.ag.ch) zu melden.

Die Streufahrzeuge sind auch in Waldshut – wie hier auf dem Haspel – im Einsatz.
Die Streufahrzeuge sind auch in Waldshut – wie hier auf dem Haspel – im Einsatz. | Bild: Susann Duygu-D'Souza

Verkehrsteilnehmer sollen langsam fahren

Trotz des Einsatzes der Räum- und Streudienste hat das Polizeipräsidium Freiburg mehrere Unfälle registriert, wobei glatte Straßenverhältnisse eine zentrale Rolle bei den Zusammenstößen spielten. Die Polizei appellierte in ihrer Pressemitteilung am Morgen an alle Verkehrsteilnehmer, ihre Fahrweise den Witterungsbedingungen anzupassen und insbesondere die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Einsatzkräfte waren verstärkt im Einsatz, um Unfallstellen zu sichern und Verletzten schnellstmöglich Hilfe zukommen zu lassen. „Autofahrer werden gebeten, vorsichtig zu fahren und auf mögliche Verkehrsbehinderungen Rücksicht zu nehmen.“

Ähnlich lautet der Aufruf der Kantonspolizei Aargau: „Trotz sehr gut gereinigter und gesalzener Straßen kann es während dieser Jahreszeit zu eisigen Flächen oder Abschnitten kommen. Fahren Sie den Verhältnissen entsprechend vorsichtig und rechnen Sie außerdem einige Minuten mehr für den Weg ein.“

Busverkehr in den Höhenlagen beeinträchtigt

Glatteis gab‘s vor allem in den Höhenlagen, wo es zu Beeinträchtigungen im Busverkehr kam. So fielen einige Busverbindungen aus. Unter anderem kamen Schüler nicht zum Unterricht. „In den Orten, die höher als 600 Meter liegen, sind Busse ausgefallen“, sagt Uwe Mühl von der Südbadenbus (SBG) auf SÜDKURIER-Nachfrage. Etwa im Hotzenwald sei der eine oder andere Bus nicht gefahren. „Was absehbar war“, sagt Mühl. Auch im Bereich Eggingen-Mauchen seien Schulbusse nicht gekommen. Auf der Hochrheinschiene, im Tal, seien die Busse gefahren.

Bei der SBG habe man am Dienstagabend noch gehofft, dass es vielleicht doch nicht so kritisch würde als angekündigt. „Aber dann hat‘s uns halt doch erwischt.“ Bis Mittag hat sich der Busverkehr wieder normalisiert.

24 Menschen mit Sturzverletzungen eingeliefert

Ins Krankenhaus in Waldshut sind ab 6 Uhr 24 Menschen mit Sturzverletzungen eingeliefert worden, wie das Klinikum auf Nachfrage mitteilt. Es schreibt von „elf unfallchirurgischen Patienten und 13 Verletzen, die in der chirurgischen Ambulanz behandelt wurden. Ein Teil sei vom Rettungsdienst ins Spital gebracht worden, die anderen seien noch in der Lage gewesen, zu gehen.

Wetterlage bleibt voraussichtlich den ganzen Mittwoch kritisch

Die Wetterlage wird voraussichtlich weiterhin kritisch bleiben, daher ist erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr unerlässlich. Die Polizei rät außerdem dazu, auf aktuelle Verkehrsinformationen zu achten und geplante Fahrten bei Bedarf zu verschieben.

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