Die wohl beste Nachricht des Tages kommt von der Caritas Hochrhein: Die Tafelläden können wieder öffnen, weil sich an beiden Standorten in Bad Säckingen und Waldshut spontan Einzelpersonen und Initiativen bereit erklärt haben, unterstützend einzuspringen. Das teilt Caritas-Vorstand Martin Riegraf mit.

Besonders zu erwähnen sei, dass sowohl in Waldshut wie auch in Bad Säckingen außerdem beide Stadtverwaltungen ihre Unterstützung zugesagt haben. Während der Verkaufszeiten unterstützen nun Mitarbeitende des Ordnungsamtes die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in den Tafelläden, um einen möglichst vor Infektionen geschützten Ablauf zu gewährleisten.

Die ersten Tests liefen sehr gut.

Am Mittwoch, 1. April, fanden in Bad Säckingen wie auch in Waldshut die ersten Testläufe statt. Wie diese abliefen fasst die Caritas so zusammen:

Tafel Waldshut

Die Tafel Waldshut hatte in der Zeit von 14.30 bis etwa 16.30 geöffnet. Auch ohne dass die Öffnung breiter kommuniziert wurde, fanden sich rund 20 Personen zum Einkauf ein. Karin Beil und Bernhard Gampp als Mitarbeitende des Caritasverbandes waren vor Ort.

Unterstützt wurde der Verkauf von verschiedenen Privatpersonen, welche sich zur Verfügung gestellt hatten. „Drei Frauen halfen bei der Aufbereitung der gespendeten Waren, sie meldeten sich bei uns via E-Mail und Telefon um die Tafel-Arbeit zu unterstützen“, erklärt Riegraf.

Miteingebunden in den Tafelbetrieb ist auch die Stadt Waldshut-Tiengen mit dem Ordnungsamt. „Zwei Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes haben den Ablauf unterstützt. Sie brachten Markierbänder, verteilten Masken und Handschuhe für Tafelmitarbeiter und sorgten für die notwendigen Personenabstände innerhalb der Kunden“, führt Riegraf aus.

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Vom Caritasverband waren Karin Beil mit zwei Helfern und Bernhard Gampp am Verkaufstag dabei. Über die Warensituation berichtet der Caritas-Vorstand: „Mit der Aktion ‚St. Verena teilt‘ und unseren Warenabholungen bei den Händlern war am Verkaufstag genügend Ware vorhanden.“

Wie geht es weiter? Die Tafel Waldshut wird am Mittwoch, 8. April, wieder öffnen. Auch das Ordnungsamt wird noch einmal dabei sein. Darüber hinaus hat der Lionsclub Waldshut in Absprache mit Bernhard Gampp zugesagt, den Tafelladen Waldshut logistisch und mit benötigten Lebensmitteln kurzfristig zu unterstützen.

Tafel Bad Säckingen

In Säckingen waren es laut Riegraf sogar 50 Personen, die am 1. April im Tafelladen einkaufen konnten. Tina Schwarz vom Caritassozialdienst wurde bei der Öffnung von 13 Helferinnen und Helfern des Netzwerks 43 unterstützt. „Diese hatten sich spontan bereit erklärt den Tafelbetrieb während der Stilllegung zur Zeit der Corona-Krise zu unterstützen. Zusätzlich brachten die Helfer auch Trockenprodukte mit. Vertreter des Ordnungsamtes waren auch hier vor Ort.

„Der Verkauf lief sehr ruhig und fand unter Einhaltung aller Abstands- und Schutzregeln statt“, erläutert Martin Riegraf. Und die Regale waren gut gefüllt: „Von den Filialen Aldi, Lidl, Schmidts Markt XL und Pfeiffer Beck hatte die Tafel genügend Molkereiprodukte, Obst und Gemüse, Brot und Kleinteile erhalten, sodass die Kunden mit Waren des täglichen Bedarfs gut versorgt werden konnten“, freut sich der Caritas-Vorstand. Von den Schmidt‘s Märkten seien zusätzliche Einweghandschuhe, Gesichtsmasken, Absperrband und Einkaufstüten zur Verfügung gestellt worden.

Wie geht es weiter? Gemeinsam mit dem Netzwerk 43 wird die Tafel am Mittwoch, 8. April, in der Zeit von 16 bis 18 Uhr wieder öffnen.

Die Schließung

„Für die bedürftigen Menschen in der Region und den Caritasverband umso erfreulicher, weil zwischenzeitlich der größte Teil der Tafeln in Deutschland schließen musste“, so Riegraf. Es war eine bittere Erkenntnis, dass während der Corona-Krise die beiden Tafelläden im Kreis Waldshut schließen mussten.

Die Erklärung: „Der weitaus größte Teil der ehrenamtlichen Helfer der Tafeln ist weit über 60 Jahre alt, aus diesem Grund hat der Caritasverband zunächst beschlossen, auf dem Hintergrund deren Schutzes den Betrieb fürs erste stillzulegen“, erklärt Martin Riegraf. Dank des großen Engagements der Bevölkerung, ist der Betrieb nun wieder möglich.