Wie können die Hygieneregeln eingehalten werden? Wie sieht die Buchungslage in den Hotels am Hochrhein aus? Wir haben mit Hoteliers in der Region über die aktuelle Lage und ihre „Wiedereröffnung“ gesprochen.
Hotel am Hochrhein in Bad Säckingen
„Die Verordnungen einzuhalten ist kein Problem, doch ob es etwas bringt und wie sich der Umsatz entwickeln wird, das ist die Frage“, sagt Urs Berger, Assistent der Geschäftsführung des Hotels am Hochrhein in Bad Säckingen. „Aktuell merkt man, dass durch die Lockerungen die Buchungen wieder ansteigen, aber es sind lange nicht so viele wie wir sie in der Vergangenheit hatten“, so Berger.
Die acht Wochen Schließung nutzte man für die Renovierung und Sanierung des Gastronomiebereichs und des Hotels. Des Restaurant besuchen viele Gäste aus der Schweiz und auch im Hotel übernachten viele Geschäftsleute, die in der Schweiz arbeiten. „Das fällt jetzt komplett weg“, so Berger. Der Hotelier betont, dass man die Umsatzeinbußen aus der Schließung schon merke. Doch: „Es wird bei uns nun einiges Neues geben, der Betrieb wird an die nächste Generation weitergegeben und wir blicken zuversichtlich in die Zukunft.“
Hotel Schwarzwaldgasthof Rößle in Todtmoos
Auch das Hotel Schwarzwaldgasthof Rößle in Todtmoos-Strick erfülle die gesetzlichen Vorlagen. Die Buchungslage ist laut Eigentümer Thomas Maier aber noch sehr verhalten: „Weil die Leute Angst haben und sie sind unsicher, welche Einschränkungen gelten.“ So habe er zwar schon einige zaghafte Buchungen für Juli bis September erhalten, jedoch auch schon erste Stornierungen für die Pfingstferien. Die Gäste wüssten etwa nicht, ob sie überhaupt gemeinsam wandern gehen dürften.

Diese Angst spürt Maier auch bei seinen Restaurantgästen: Während das Terrassengeschäft aktuell gut laufe, finde der normale Betrieb im Restaurant so gut wie gar nicht statt. Die Einbußen aus der zweimonatigen Schließung seien auch für das Todtmooser Hotel gravierend: „Wir hatten zwei Monate gar kein Geschäft, aber die Kosten sind weiter gelaufen“, so der Hotelier. „Das wird mit Sicherheit in diesem Jahr nicht aufzuholen sein, erst in den nächsten Jahren“, sagt Maier, der 40 Mitarbeiter beschäftigt.
Er sagt, dass viele seiner Hotelier-Kollegen aufhören werden, nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen vieler neuer Auflagen, die auf die Betriebe noch in diesem Jahr zukommen werden. Das Hotel Rößle hat auch einen Wellness-Bereich, doch dieser muss noch bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Maier weiß von Kollegen mit Wellness-Bereich, dass auch sie eine verhaltene Buchungslage haben. In kleinen Pensionen liefen die Buchungen jedoch besser. Und auch die Wohnmobilstellplätze in Todtmoos und Umgebung seien nun wieder gut belegt.
Wellnesshotel Bercher in Tiengen: Die Schweizer fehlen
Die Buchungen für Pfingsten seien auch im Wellnesshotel Bercher sehr gering, wie Andrea Maier-Bercher erzählt. „Die Gäste haben einfach Angst, das merke ich auch im Restaurant„, sagt sie. Die typische Kundschaft des „Bercher„ käme am Wochenende, gehe gern in die Sauna, lecker Essen, gönne sich eine Massage und gehe spazieren. Doch der Wellness-Bereich des Hotels muss geschlossen bleiben.

„Wenn wir unsere Sauna wieder öffnen können, denke ich schon, dass dann wieder das ein oder andere Ehepaar zu uns kommt“, so Maier-Bercher. Und noch eins fällt der Gastronomin in Tiengen ganz besonders auf: „Die Hälfte unseres Umfelds ist die Schweiz und die Schweizer Gäste fehlen uns nun komplett.“ Für Geschäftsleute hatte das Hotel auch in den vergangenen Wochen geöffnet. Doch auch diese kamen erst in dieser Woche wieder vermehrt.
Martiburhof Gaiß-Waldkirch: Ferien auf dem Bauernhof sind beliebt
Seit 18. Mai sind Ferienwohnungen wieder geöffnet und somit sind auch Ferien auf dem Bauernhof wieder möglich. Die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller informierte sich gemeinsam mit BLHV-Kreisgeschäftsführer Michael Martin auf dem Martiburhof in Gaiß über den Neustart.

Wie Gertrud und Thomas Tröndle beim Besuch der Politikerin ausführten, gelten auch für den Urlaub auf dem Bauernhof strenge Hygienevorgaben und somit seien einige beliebte Angebote wie die Traktorausfahrt für Kinder oder das gemeinsame Grillen noch nicht wieder möglich. „Insgesamt sehen wir der Zukunft aber optimistisch entgegen. Wir konnten bereits unsere ersten Gäste auf dem Martiburhof begrüßen und haben insbesondere für die bevorstehenden Pfingstferien vermehrt Anfragen von Familien erhalten“, fasst Familie Tröndle zusammen.
Campingplatz Hohentengen: Aktuell nur Dauercamper erlaubt
Seit 18. Mai dürfen Dauercamper wieder auf ihren geliebten Campingplatz, sofern sie keine Gemeinschaftsunterkünfte nutzen. Rund zehn Familien mit einem festen Platz sind laut Betreiberin Yadigar Korkut derzeit auf dem Campingplatz Hohentengen. Sie haben alle ihre eigenen Toiletten dabei. Insgesamt gibt es hier jedoch 110 Wohnwagenplätze und damit noch jede Menge Platz.
„Ich darf noch keine Buchungen für Kurzurlauber annehmen, aber ich denke, dass es in einigen Wochen auch für sie weiter geht“, so Korkut. Ihr lagen zum Zeitpunkt des Gesprächs noch nicht die aktuellsten Informationen vor, denn auch sie darf ihren Campingplatz ab 29. Mai wieder öffnen.