Die Firmengruppe Röther hält auch nach dem Tod von Michael Röther an der geplanten Ansiedlung Modesparks im Landkreis Waldshut fest. Der Mitbegründer und Geschäftsführer des Unternehmens ist am 25. Juli überraschend gestorben. Der Unternehmer wurde 61 Jahre alt. Er hinterlässt seine Frau Karin und Sohn Moritz.

Michael Röther ist am 25. Juli überraschend im Alter von 61 Jahren gestorben. Er hinterlässt seine Frau und einen Sohn.
Michael Röther ist am 25. Juli überraschend im Alter von 61 Jahren gestorben. Er hinterlässt seine Frau und einen Sohn. | Bild: Röther Beteiligung GmbH

Michael Röther plante für sein Unternehmen im Gewerbegebiet in Wutöschingen-Horheim ein Outlet-Konzept mit sechs Hallen. Das Vorhaben hatte vor allem in den Nachbarkommunen Aufregung sowie Sorgen um den Einzelhandel und die Innenstädte ausgelöst.

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Nach Klagen der Nachbarkommunen Waldshut-Tiengen und Lauchringen hatten das Verwaltungsgericht in Freiburg und der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim im Eilverfahren die Baugenehmigung als unrechtmäßig beurteilt. Daraufhin hat das Landratsamt Waldshut im März 2024 die Baugenehmigung für unwirksam erklärt.

Die brachliegende Baustelle des Modeparks Röther im Gewebegebiet Horheim. (Aufnahme vom 25. April 2024)
Die brachliegende Baustelle des Modeparks Röther im Gewebegebiet Horheim. (Aufnahme vom 25. April 2024) | Bild: Nico Talenta

Im April schätzte Michael Röther die Realisierungschancen in Horheim als „nicht mehr sehr hoch“ ein. Dennoch bekräftigte er, jede Möglichkeit nutzen zu wollen, um in Horheim an den Start zu gehen. Für eine alternative Ansiedlung am Hochrhein gebe es noch keine konkreten Pläne. „Wir sondieren den Markt und versuchen einen alternativen Standort zu finden“, sagte der 61-Jährige damals auf eine Anfrage des SÜDKURIER.

Unternehmen hält an Plänen fest

„An der Aussage von Michael Röther vom April hat sich nichts geändert. Wir wollen weiterhin jede Möglichkeit nutzen und versuchen, einen alternativen Standort zu finden“, schreibt Danica Gnamm, Leitung Marketing des Modeparks, auf Anfrage. Konkrete Fragen zu einem alternativen Standort und wie weit das Projekt vorangetrieben wurde, ließ sie unbeantwortet.

Die Entwicklung des Unternehmens

Der Großvater von Michael Röther betrieb laut Unternehmensangaben einen Landhandel und verkaufte bei den Bauern auf dem Land Berufsbekleidung. Seine Eltern gründeten 1972 einen Jeansladen in der Innenstadt von Schwäbisch Hall. 1996 haben die Brüder Michael und Thomas Röther den Modehandel übernommen. 1996 verlegten sie den Firmensitz nach Michelfeld und bauten das Unternehmen weiter auf.

Der studierte Diplom-Kaufmann hatte laut Mitteilung 2023 die Übernahme der Ahlers AG mit den Modemarken wie Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern oder Pioneer Jeans gemanagt und gerade die Übernahme der Adler Modemärkte GmbH begonnen. „Wir alle verlieren nicht nur einen umsichtigen und klugen Menschen an der Spitze unseres Unternehmens, sondern einen Freund und ein Vorbild“, wird Thomas Röther zum Tod seines Bruders zitiert.

In Wutöschingen war etwas Neues geplant

Der Modepark Röther betreibt 51 Filialen in zwölf Bundesländern sowie in Österreich und beschäftigt 2500 Mitarbeiter. In Horheim wollte das Unternehmen laut damaliger Aussage von Michael Röther ein kleines Konzept mit Teilen des Sortiments testen. ‚Es wird spannend, weil wir in Wutöschingen anders arbeiten werden‘, sagte Röther beim Spatenstich. Geplant waren sechs Hallen, ergänzt durch ein gastronomisches Angebot.

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