Im Grunde haben sich die Grundschülerin und ihre Familie vorbildlich verhalten: Nachdem ein Kontakt zu einer positiv getesteten Person bekannt geworden war, hatten sie sich laut Darstellung der Gemeinde selbstständig in Quarantäne begeben und sich dann testen lassen. Dennoch hat das positive Covid-19-Testergebnis einen regelrechten Rattenschwanz an Maßnahmen hinter sich hergezogen, an dessen Ende die vorsorgliche Schulschließung samt Heimbeschulung steht. Es sei aufgrund der großen Zahl an Betroffenen an der verhältnismäßig kleinen Schule nicht möglich gewesen, einen Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten, schildert Schulleiterin Eva Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung.

Regulären Präsenzunterricht soll es voraussichtlich erst nach den Herbstferien wieder geben: „Wir hoffen aber, dass wir einzelne Lerngruppen bereits vorher schon wieder zurückholen können.“

In erster Linie ist die weitreichende Auswirkung der vorsorglichen Quarantäne-Anordnungen des Gesundheitsamtes Waldshut wohl auf die geringe Größe der Schule zurückzuführen. 40 Kinder besuchen die Schule, sie werden von vier Lehrern unterrichtet. In die Kategorie „Kontaktperson Stufe 1“, also die Menschen, die sich umgehend in Quarantäne begeben müssen, wurden demnach der Großteil der Lehrer sowie alle Schüler der Klassenstufen 2 und 4 eingeordnet.

Da somit fast keine Lehrkräfte mehr für den Präsenzunterricht zur Verfügung stehen, habe sie sich in Absprache mit der Gemeindeverwaltung in Görwihl zur Schließung der Schule und die Umstellung auf Fernunterricht entschieden, so Eva Schmidt: „Wir haben hier an der Grundschule in Strittmatt bereits sehr gute Erfahrungen mit der Heimbeschulung während des Lockdowns gemacht.“

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Zwar sei die überraschende Entwicklung nun mit einem beträchtlichen organisatorischen Aufwand verbunden, schilderte Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung: Es müssen alternative Stundenpläne erstellt und die Rahmenbedingungen für den Fernunterricht per Videokonferenz geschaffen werden, hinzu kommen Gespräche mit Elternvertretern und zahlreichen anderen Institutionen.

„Ich bin mir aber sicher, dass wir alles sehr gut bewerkstelligt bekommen.“ Von Vorteil sei auf alle Fälle das große Verständnis, dass sie seitens der Eltern widergespiegelt bekommt, sagt Schmidt: „Wir ziehen hier wirklich an einem Strang und tun unser Möglichstes, dass schnellst möglich wieder Normalität einkehrt.“

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Angesichts der aktuellen Entwicklung in Strittmatt ruft auch Görwihls Bürgermeister Carsten Quednow die Bürger zu weiterhin vorsichtigem Verhalten auf: „Der Fall zeigt deutlich, dass wir die Pandemie noch nicht überwunden haben. Wir alle sollten weiterhin in unserem persönlichen Umfeld sehr vorsichtig sein und unser Freizeitverhalten umsichtig und sorgsam gestalten.“ Denn die Eindämmung der Pandemie lasse sich nur erzielen, wenn alle daran mitwirkten, so Quednow.

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