Die für den Juni normalerweise typische Schafskälte scheint für den Rest des Monats vom Tisch zu sein. Weder Menschen noch Tiere müssen in den kommenden Tagen frieren. Im Gegenteil, denn das Thermometer knackt über einen längeren Zeitraum die 30-Grad-Marke.
Ursache der Schafskälte in Mitteleuropa ist normalerweise ein Kaltluftvorstoß aus dem Norden, wie Wetterexperte Helmut Kohler aus Schwörstadt berichtet. Dieser Kaltluftvorstoß kommt zustande, weil sich Land- und Wassermassen im Frühjahr unterschiedlich stark erwärmen.
Ursachen für die Schafskälte
Da sich die Nordsee noch nicht so sehr erwärmt hat wie der europäische Kontinent, werden die kalten Luftmassen aus dem Norden nicht so erwärmt wie im Sommer, wo sich Land- und Wassertemperaturen immer mehr angleichen und die Kaltlufteinbrüche immer geringere Ausmaße bekommen.
Bei einer ausgeprägten Schafskälte ist die Temperatur im Vergleich zum langjährigen Mittel etwa vier Grad kühler. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts trat die Schafskälte mit großer Regelmäßigkeit ein.
In Deutschland trat dieses Phänomen in den Jahren 1881 bis 1947 zu 89 Prozent auf. In den letzten Jahren verkam die Schafskälte dagegen eher zum Mythos, ähnlich den Eisheiligen im Mai.
Der Monat Juni zeigte sich in den vergangenen Jahren oft von seiner hochsommerlichen Seite. In guter Erinnerung ist die Rekordhitze vom Juni 2002, welche bereits im Jahr darauf von der Jahrhundert-Junihitze 2003 nochmals massiv übertroffen wurde.
Und vor drei Jahren gab es mit 36,5 Grad Celsius am 9. Juni sogar die höchste Temperatur des gesamten Jahres 2014. Heiß waren auch die Junimonate 2005 und 2006. Bei den Aufzeichnungen unseres Wetterexperten seit 1997 trat die Schafskälte lediglich in den Jahren 1998, 2001, 2008, 2010, 2011 und 2019 auf.
Hitze kommt aus Spanien an den Hochrhein
Obwohl die erste diesjährige Junidekade leicht zu kalt ausfiel, brauchten die Schafe nicht frieren. Die kommenden Tage wird die spanische Hitze angezapft, mit viel Sonnenschein steigen die Temperaturen von Tag zu Tag an, so dass wir zum Wochenende hin Hitzetemperaturen über 35 Grad Celsius bekommen könnten.
Bei diesen hochsommerlichen Wetterverhältnissen gibt es keine frierenden Schafe, sie könnten höchstens einen Sonnenbrand oder Hitzeschlag bekommen.