Auf der Fläche des SÜDKURIER-Zeitungswalds hat sich wieder einiges getan. Wo im Frühjahr noch vom Borkenkäfer befallene Bäume in die Höhe ragten, pflanzen Arbeiter jetzt auf einer freigeräumten Fläche kleine Jungbäume.
3100 Eichen, 770 Hainbuchen, 825 Winterlinden, 1175 Elsbeeren, 350 Speierlinge, 300 Spitzahorn und 100 Nussbäume, um genau zu sein – gesamt über 6500 Bäume. Ein fünfköpfiges Team arbeitet tatkräftig daran, dass möglichst all diese Bäume die beste Chance haben, Wurzeln zu schlagen.
So unterscheiden sich Frühjahrs- und Herbstpflanzung
Philipp Hölz, Einsatzleitung Pflanzung Unternehmen Grün Team, erklärt den Unterschied der Frühjahrs- und Herbstpflanzung: „Der Vorteil im Herbst ist, dass die Bäume den Winter über in der Regel genug Feuchtigkeit haben, um dann im Frühjahr loszusprießen. Gefährlich ist allerdings Frost, der den Boden durchfriert. Das kann den Wurzeln schaden.“
Bei der Frühjahrspflanzung bestehe hingegen die Gefahr, dass die Bäume während eines trockenen Sommers nicht genug Wasser bekommen und austrocknen. „Was wirklich besser ist, kann man deswegen eigentlich nicht wirklich sagen.“ Stattdessen komme es vor allem auf das richtige Pflanzverfahren an.
Im SÜDKURIER-Zeitungswald werden auch mit der aktuellen Pflanzung ausschließlich Laubbäume gepflanzt. „Der Grund dafür ist der tonige Boden. Ansonsten würden wir auch Nadelhölzer pflanzen“, hält Thomas Emmerich, Forstbezirksleiter im Südschwarzwald, fest. An anderen Standorten, für den der ForstBW zuständig ist und der Boden passt, sei dies der Fall.
Rehe schlagen sich den Bauch voll
Während das fünfköpfige Team auf einer großen eingezäunten Fläche die über 6500 Jungbäume pflanzt, hat es auf der bereits bepflanzten Fläche nur einige hundert Meter entfernt einen kleinen Zwischenfall gegeben. „Jemand, der auf der Pflanzfläche unterwegs war, hat den Schutzzaun offen gelassen“, sagt Emmerich. So hätten ein paar Rehe die Gelegenheit genutzt und die noch frischen Jungpflanzen verbissen.
Doch der Forstbezirksleiter gibt Entwarnung: „Das ist nicht schlimm, die Bäume wachsen trotzdem weiter.“ Sie seien in der Lage, auf solche Umwelteinflüsse zu reagieren. „Die meisten Nährstoffe befinden sich in der Gipfelknospe, deswegen hat es das Wild auch auf sie abgesehen. Die verbissenen Pflanzen merken sehr wohl, was da gerade passiert ist und entwickeln in der Folge einfach die nächst höhere Knospe zur Leitknospe.“
Problematisch werde ein Verbiss daher erst, wenn sich dieser über eine gewisse Zeit wiederhole. Auch die hohe Anwuchsquote, dank des feuchten Frühjahrs, lässt die Auswirkungen durch den Wildverbiss gering ausfallen.
Lehrpfad für interessierte Besucher
Auf den Flächen im SÜDKURIER-Zeitungswald, auf denen die gepflanzten Bäume nicht durch Zäune vor Wildtieren geschützt sind, kommen biologisch abbaubare Wuchshüllen zum Einsatz. Diese sogenannten Korridore sind wichtig, um den Wildtieren nicht zu viel aneinanderhängende Fläche zu versperren.
Im gleichen Zug der aktuellen Pflanzung soll neben dem Weg im Wald ein Lehrpfad mit Schildern und Erklärungen zu den gepflanzten Baumarten entstehen: „Dann müssen die Leute die Zäune auch nicht mehr offen stehen lassen, wenn sie sich die Bäume vor Ort angeschaut haben“, scherzt Benedikt Trefzer, Revierleiter im Staatswald Revier Seewangen.