Seit Beginn des Ukraine-Krieges steigen die Preise für Energie. Zu spüren bekommen das auch die Bierbrauer, so wie Dieter Schmid, Geschäftsführer des Familienunternehmens Waldhaus in der gleichnamigen Gemeinde, und die Staatsbrauerei Rothaus in Grafenhausen.

Das kostet eine 0,33 Liter Flasche Pils

Mehr als verdoppelt hätten sich die Kosten für die Produktion von einer Flasche Pils 0,33 Liter bei Waldhaus. Das geht bei den benötigten Produktionsmitteln los. Vor der Energiekrise habe zum Beispiel eine Glasflasche das Unternehmen etwa 12 Cent gekostet. Aktuell sind es 25 Cent.

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Die Brauerei Rothaus hat auf Nachfrage dazu leider keine konkrete Antwort gegeben.

Letzte Preiserhöhung bei Rothaus und Waldhaus im Jahr 2021

Beide Brauereien haben ihre die Preise für Bier zuletzt 2021 angepasst. Bei Waldhaus waren die Gründe dafür unter anderem „Investitionen in den Qualitätserhalt und die Verbesserung unserer Biere. Aber damals auch schon erhöhte Rohstoff und Energiekosten“, erklärt Dieter Schmid.

Dieter Schmid: Energiepreisentwicklung schwer zu prognostizieren

Ob die Preise weiter steigen, dazu kann Dieter Schmid noch nichts sagen. Momentan sei dazu einfach die Lage zu unübersichtlich, und es spielten zu viele Faktoren hinein.

Ann-Kristin Lickert, Assistentin des Vorstands bei Rothaus erklärt: „Wir werden zunächst abwarten, wie sich die beschlossene Gas- und Strompreisbremse auf das Verbraucherverhalten auswirken wird. Erst dann entscheiden wir, ob wir eine Preiserhöhung vollziehen.“

Rekordjahr 2021/22

Trotz allem sei das aktuell abgeschlossene Braujahr (Oktober 2021 bis September 2022) das Beste in der Geschichte des Betriebes Waldhaus gewesen.

Allerdings gibt es auch bei Waldhaus Bedenken, „da durch die immer geringere Kaufkraft der Endverbraucher in vielen Bereichen gespart werden wird. Dies wird sich sowohl in der Gastronomie als auch im Handel auswirken. Gerade für unsere Bierspezialitäten, die mit 18,99 Euro je Kiste im Handel zu den höherpreisigen Bieren gehören, sehen wir es als große Herausforderung, den Absatz des Vorjahrs zu halten.“

Wo liegt die Schmerzgrenze?

„Aktuell ist sicherlich die 20 Euro je Kiste eine optische Grenze, die aber über kurz oder lang durchbrochen werden wird. Eine Schmerzgrenze wird es aber für ein qualitativ hochwertiges Produkt nicht wirklich geben“, ist sich Schmid sicher.

„Wir werden 2023 in Summe voraussichtlich zehn Prozent unseres Umsatzes an Mehrkosten einplanen müssen. Das geht nur durch einen radikale Sparmaßnahmen. Das heißt: Sparen in allen Bereichen, die nichts mit der Qualität unserer Bierspezialitäten zu tun haben“, prognostiziert Dieter Schmid. Günstiges Bier in Karlsruhe: Hier gibt es den halben Liter unter 5 Euro.

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