Fakt 1

Der erste bestätige Corona-Fall auf der deutschen Seite des Hochrheins wurde vom Robert-Koch-Institut vor zwei Jahren, am 3. März 2020, registriert. Ein 35-jähriger Bewohner des Landkreises Lörrach war positiv getestet worden, nachdem er mit Krankheitssymptomen aus der von der ersten Corona-Welle stark betroffenen Region um das norditalienische Mailand zurückgekehrt war.

Am 4. März 202 berichtet der SÜDKURIER über den ersten Corona-Fall am Hochrhein.
Am 4. März 202 berichtet der SÜDKURIER über den ersten Corona-Fall am Hochrhein. | Bild: Obermeyer, Justus

Fakt 2

Vom Landkreis Waldshut wurde der erste bestätigte Fall eine Woche später registriert. Am 11. März meldete das dortige Landratsamt den ersten infizierten Kreisbewohner. Der Patient befand sich zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht im Kreis Waldshut. Der Nachweis der Infektion war damals noch schwierig. Schnelltests gab es noch nicht. PCR-Tests wurden erst bei Symptomen durchgeführt. Gerade in der Anfangszeit ist deshalb von einer hohen Dunkelziffer von Infektionsfällen auszugehen.

Fakt 3

Ein Muster, das sich bei den späteren Infektionswellen immer wieder abzeichnete, war schon bei den ersten Fällen Anfang 2020 feststellbar: Die Schweizer Grenzkantone waren den deutschen Nachbar-Landkreisen meist einige Tage voraus: Im Kanton Baselland und im Aargau wurden die ersten Fälle bereits Ende Februar 2020 registriert, in der Stadt Basel am 1. März.

Fakt 4

Viele frühen Fälle in der Nordwestschweiz konnten damals auf eine religiöse Veranstaltung einer Freikirche Ende Februar in Mulhouse zurückgeführt werden. An dieser Gebetswoche sollen rund 2000 Gläubige teilgenommen haben, einige davon waren wohl schon infiziert und steckten andere an. So gelangte das Virus dutzendfach ins 37 Kilometer entfernte Basel und das Umland.

Fakt 5

Die ersten Todesfälle ließen nicht lange auf sich warten: Am 20. März starb der erste Waldshuter Kreisbewohner an einer Sars-CoV2-Erkrankung. Im Kreis Lörrach wurden am 25. März 2020 die ersten drei Todesfälle registriert.

Fakt 6

Laut Robert-Koch-Institut sind im Kreis Lörrach zwischenzeitlich 44550 positive Fälle registriert. Rechnerisch sind dies etwa 19,5 Prozent der Bevölkerung. In Waldshut weist die Statistik des RKI aktuell 31567 nachgewiesene Fälle aus – rechnerisch 18,5 Prozent der Bevölkerung.

Hochansteckend: In den ersten Monaten des Jahres 2022 infizierten sich im Kreis Waldshut mehr Menschen als in den zwei Jahren zuvor ...
Hochansteckend: In den ersten Monaten des Jahres 2022 infizierten sich im Kreis Waldshut mehr Menschen als in den zwei Jahren zuvor zusammen. | Bild: Obermeyer, Justus

Fakt 7

Die meisten Infektionsfälle gehen auf die aktuelle Omikron-Variante zurück. In den ersten beiden Monaten 2022 infizierten sich mehr Menschen als in den beiden vergangenen Jahren zusammen. So wurden im Januar und Februar schon 18.789 Fälle gezählt, im Jahr 2021 waren es insgesamt 10.532, im Jahr 2020 sogar nur 3640. Dass trotz Schutzmaßnahmen und Impfungen die Zahl der Ansteckungen zugenommen hat, ist aber nur auf den ersten Blick paradox: Das Virus hat sich weiterentwickelt und ist in seiner aktuellen Mutation viel ansteckender als in der Ursprungsvariante. Gleichzeitig hat es – vor allem durch die Impfungen – an Gefährlichkeit verloren: Starben im Kreis Waldshut in den ersten zwölf Monaten der Pandemie 185 Infizierte, waren es im zweiten Jahr nur noch 96.

Obwohl die Zahl der Infektionen stark angestiegen ist, sank die Sterblichkeit. Dies ist auf einen weit verbreiteten Impfschutz ...
Obwohl die Zahl der Infektionen stark angestiegen ist, sank die Sterblichkeit. Dies ist auf einen weit verbreiteten Impfschutz zurückzuführen. | Bild: Obermeyer, Justus
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