Zum ersten Mal hat Küssaberg an der deutschlandweiten Aktion „Stadtradeln“ teilgenommen. Die vor Ort organisierende Initiative Moobiles Küssaberg zeigte sich begeistert von dem Erfolg der Teilnehmer am Hochrhein. Mit final 33 Teams fuhren 222 Radler in drei Wochen insgesamt 36.499 Kilometer. Dadurch wurden fünf Tonnen CO2 vermieden.
Örtliches Radwegenetz geprüft
Einer der jüngeren Teilnehmer war der neunjährige Jamun. Mit dem Vorsatz, „sich auf gar keinen Fall in ein Auto zu setzen“, fuhr er 403 Kilometer. Die Radwege rund um Küssaberg findet er gut. Lediglich der Weg von Reckingen nach Dangstetten „sei nicht ganz ohne“, beschreiben die Eltern ihre Erfahrungen mit oft sehr schnell vorbeifahrenden Autos.

Und auch die Strecke von Küssaberg nach Lauchringen über die sogenannte Pritsche, wird erwähnt. Susanne Böger, Mitbegründerin der Initiative Moobiles Küssaberg, fasst zusammen, dass die Teilnahme deutlich gezeigt habe, „dass das Radwegenetz angenommen wird und es sich lohnt, in unserer ländlichen Gegend die Fahrradwege zu pflegen, zu verbessern, sicherer zu machen und auch auszubauen“.
Zwei Gemeinden sind sich einig
Gerade die fehlende Verbindung zwischen Küssaberg und Lauchringen wird seit vielen Jahren von beiden Gemeinden angesprochen. Mittlerweile wurde die Strecke durch die Bemühungen beider Bürgermeister in den „Generalverkehrsplan des Landes“ aufgenommen.
„Die Bedeutung ist dem Land bekannt“, bestätigte Küssabergs Bürgermeister Manfred Weber den aktuellen Stand. Auch Thomas Schäuble, Bürgermeister der Nachbargemeinde Lauchringen, sagte klar: „Wir wünschen uns als Gemeinde Lauchringen einen Radweg über die Pritsche.“ Dennoch wird es noch einige Zeit dauern, bis der erste Spatenstich erfolgen kann.
Umsetzung teuer und schwierig
Mit einem einfachen Bau des Radweges entlang der Pritsche kann allerdings schon aufgrund der Topografie nicht gerechnet werden. Im Zuge des Anlegens eines Radweges soll zusätzlich die gesamte Verkehrssituation verbessert werden. Das bedeutet grob zusammengefasst, dass zunächst deutliche Abgrabungen und Aufschüttungen nötig sind. Eine Art Tunnel auf der Küssaberger Seite für die Radfahrer ist angedacht.
Weiter sollte in diesem Zusammenhang die Wutachbrücke auf der Lauchringer Seite für den Radfahrverkehr angepasst werden. „Wir sprechen hier nicht nur von einer Millionen Euro“, erklärte Manfred Weber den Kosten-Aspekt, der eine schnelle Umsetzung zusätzlich schwierig mache. „Die Wichtigkeit ist bekannt“, stellte Manfred Weber abschließend klar und bestätigte, dass sich beide Bürgermeister auch zukünftig für eine Umsetzung einsetzen werden.