
Die Gemeinde Küssaberg testet seit einiger Zeit eine neue Methode, um dem Unkraut entlang der Gehwege und öffentlichen Plätzen entgegenzuwirken. Aktuell noch als Versuch laufend, wird von dem Forstbetrieb Baumgartner aus Dangstetten regelmäßig mit heißem Wasser dem Unkraut der Kampf angesagt.

Der Grund hierfür ist zum einen das aktuell geltende Verbot von Unkrautvernichtungsmitteln, sowie auch das Thema Kosteneinsparungen und effizientes Arbeiten. Auch die Umstellung auf eine umweltschonendere Variante weckte in Küssaberg das Interesse an neuen Möglichkeiten.

Nicht nur von Gemeindestraßen und öffentlichen Plätzen kennt man die Problematik.
Aus kleinsten Ritzen und vielleicht noch gar nicht als solche sichtbar, wächst plötzlich Löwenzahn, Gras, Wegerich und Co. Dabei stört die Verwaltungen und den Betrachter vielleicht weniger die Optik.

Vielmehr muss auch bedacht werden, dass der Wachstum über Jahre auch Schäden an gepflasterten Wegen oder Mauern mit sich bringen kann.
Entsprechend dem Paragraph 12, Absatz 2 des Pflanzenschutzgesetzes ist das Verwenden von Spritzmitteln gegen Unkraut mittlerweile auf allen Flächen die nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden, verboten.
Nach wie vor am weitesten verbreitet – Drahtbürsten und Manpower
Man sieht sie häufig die Straße entlangfahren. Kehrmaschinen mit entsprechend starken Bürsten. Circa 200 Euro kostet ein Stück und hat eine Lebensdauer von rund 15 Stunden. Dann muss sie ausgetauscht werden. Der große Vorteil der Bürsten ist, dass gleichzeitig der Dreck mitentfernt wird.
Gelegentlich kann man auch Mitarbeiter der regionalen Bauhöfe bei der manuellen Entfernung beobachten.
Thermische Methode mit heißem Wasser
Der Behälter auf dem Anhänger ist mit heißem Wasser gefüllt. Es wird auf bis zu 100 Grad hochgeheizt. Das Wasser wird dann auf die Pflanzen gespritzt.

„Es ist ein wenig, wie wenn man ein Ei kocht“ erklärt Joshua Baumgartner. Das Eiweiß in den Pflanzenzellen gerinnt durch die Hitze. Sie platzen und somit vertrocknet das Unkraut.

Das Wasser kühlt ab und geht in den Kreislauf, was ein großer Vorteil für die Natur ist. Auch Friedhöfe kann Joshua Baumgartner mit dieser Methode problemlos vom Unkraut befreien, dank einer Sprühvorrichtung, die per Hand bedient werden kann.
Ein komplettes Absterben des Unkrauts am Straßenrand funktioniert momentan noch nicht. Wenn, je nach Witterung die Pflanze wieder austreibt, arbeitet das beauftragte Unternehmen mit der Kehrmaschine nach. Dennoch werden dank des Mix deutlich weniger Bürsten benötigt und auch der personelle Einsatz ist minimiert worden.

„Es ist aktuell noch ein wenig wie bei ‚Jugend forscht‘“ resümiert Joshua Baumgartner lachend. Dank einer guten Zusammenarbeit mit dem Küssaberger Bauhof, sehen beide Seiten die Entwicklung der nachhaltigeren Methode positiv.